Verzichten Sie nicht auf Ihr Recht

Die wirtschaftliche Lage und der Arbeitsmarkt in Deutschland sind so stabil wie schon lange nicht mehr. Die Arbeitslosenzahlen befinden sich auf einem Rekordtief, während inzwischen die Betriebe oft händeringend nach geeignetem Fachpersonal suchen. Dennoch ist der Verlust des Jobs im ersten Moment immer ein Schock, denn in den seltensten Fällen ist der Arbeitnehmer darauf vorbereitet.

In der Regel trifft dieses Ereignis jeden überraschend, was leider auch häufig dazu führt, dass vorschnelle und falsche Reaktionen oder Entscheidungen fallen. Auch wenn Frauen oft bedachter und überlegter handeln, sind hier gerade sie es, die sich zu schnell von vermeintlich guten Angeboten der Noch-Arbeitgeber überrumpeln lassen. Die Gründe dafür sind unterschiedlich: Mal ist es schlichtweg Überforderung angesichts der Situation, mal der Wunsch nach einer harmonischen Trennung, mal Unwissen über den eigenen Rechtsanspruch.

Am besten immer vorbereitet sein

Mental ist es kaum möglich, jederzeit auf eine plötzliche Kündigung durch den Arbeitgeber gefasst zu sein. Rein praktisch allerdings schon. Sinnvoll kann hier eine kleine Checkliste sein, die immer mal wieder hervorgeholt und im Hinterkopf gespeichert wird. Es sind nur wenige Punkte, doch diese können am Ende sehr entscheidend sein:

·         ruhig bleiben
·         zuhören, welche Gründe genannt werden
·         nicht persönlich werden
·         auf keinen Fall direkt irgendwelche
           Vereinbarungen unterschreiben
·         um Bedenkzeit bitten, das möglicherweise vorliegende Angebot
           mitnehmen oder im Kopf verankern und sich dann umgehend
           fachkompetenten Rat einholen
·         dem Arbeitgeber gegebenenfalls ein Gegenangebot vorlegen

Selbstverständlich gibt es Unternehmen, die sich sehr fair von einem Angestellten trennen, wenn dies notwendig ist. Dabei spielen aber durchaus auch die Gründe für die Trennung eine entscheidende Rolle. Die oben genannten Punkte sollten aber in jedem Fall gelten.

Einen Experten zu Rate ziehen

Geht es tatsächlich vor das Arbeitsgericht, so kann ein Streit mit dem ehemaligen oder Noch-Arbeitgeber sehr lang und nervenzehrend sein. Für den Arbeitnehmer ist das besonders ungünstig: Die wenigsten möchten nach einer solchen Entscheidung wirklich wieder zurück, auch wenn das Einklagen des Arbeitsplatzes oft offiziell im Vordergrund bei einer Klage steht, mit dem Ziel, eine höhere Abfindung zu erwirken. Ein sauberer Schlussstrich zu fairen Bedingungen ist immer die bessere Lösung für beide Seiten. Darum sollten betroffene Arbeitnehmer sich nicht nur an klassische Richtlinien für die Höhe einer Abfindung halten, sondern sich durchaus die Hilfe eines Experten suchen. Das kann ein Anwalt für Arbeitsrecht sein, allerdings können die Kosten hier erschreckend hoch sein, was viele davon abhält.

Alternativen gibt es in Form von Verbraucherzentralen oder auch modernen Anbietern mit fachlichem Hintergrund, die sich als Internetportal präsentieren und aufgrund des Modells kostengünstiger eine solche Dienstleistung anbieten können. Auch hier gibt es konkrete Hilfe zur Höhe der Abfindung bei Kündigung. Eine Anfrage lohnt sich in jedem Fall, lassen Sie sich beraten und gehen Sie mit einem sicheren Gefühl in die Diskussion mit dem Arbeitgeber. Das gibt Ihnen im Anschluss den klaren Kopf und die finanzielle Sicherheit, sich ganz in Ruhe nach dem richtigen neuen Job umzusehen.