Ärztinnenbund für feste Frauenquote

Deutscher Ärztinnenbund e.V. (DÄB) bekräftigt Forderung nach einer festen Quote im Gesundheitswesen. Er lehnt die so genannte Flexi-Quote von Familienministerin Christina Schröder, nach der privatwirtschaftlich organisierte Unternehmen den Frauenanteil bei ihrem Führungspersonal selbst verbindlich festlegen sollen, für Medizinerinnen im Gesundheitswesen ab.

Fest steht, dass der Frauenanteil bei den Medizinstudierenden steigt und in der Ärzteschaft bald der Geschlechtsverteilung in der Normalbevölkerung entsprechen wird. Dies spiegelt sich aber im Gegensatz zu anderen Bereichen im Gesundheitswesen und im Medizinbetrieb nicht wieder.

Dr. med. Regine Rapp-Engels, Präsidentin des Deutschen Ärztinnenbundes e.V.: „ Mit der Flexi-Quote kommen Ärztinnen nicht an die Spitze – weder als Chefärztinnen, noch in ärztlichen Gremien. Die Fakten: Nur rund 26 Prozent der Leitungsfunktionen in deutschen Krankenhäusern werden aktuell von Frauen besetzt, der Anteil der Chefärztinnen wird auf 8 bis 10 Prozent geschätzt. Bei den W3/C4 Professuren stellen Frauen nur 5,6 Prozent. Liegt der Frauenanteil bei den Doktoranden bei über 50 Prozent, so sind Ärztinnen bei der Habilitation gerade mal noch mit 20 Prozent vertreten. Darüber hinaus wird zum Beispiel auch viel zu wenig getan, um Frauen die adäquate Teilhabe an den Entscheidungen und an der Gestaltungsmacht der ärztlichen Körperschaften zu ermöglichen. In Leitungs- und Führungspositionen, in Vorständen von Fachgesellschaften, Ärztekammern, Kassenärztlichen Vereinigungen oder auch in universitären Gremien sind Medizinerinnen nach wie vor deutlich unterrepräsentiert“.

Freiwillige Selbstverpflichtungen wie in der Privatwirtschaft können hier nicht hilfreich sein. Der Deutsche Ärztinnenbund e.V. fordert daher eine verbindliche Frauenquote im Gesundheitswesen und weiß sich darin mit zahlreichen Medizinerinnen und Wissenschaftlerinnen, die an Universitätskliniken, in Krankenhäusern, in Praxen und im öffentlichen Gesundheitsdienst arbeiten, einig.