Faszinierende Airport-Welt

Flughäfen, zumal internationale, versprühen den Duft der großen weiten Welt und das Flair des Besonderen. Dass ein Airport auch hinter den Kulissen Faszinierendes bietet, weiß Veronika Volz, Diplom-Wirtschaftsmathematikerin, aus eigener Erfahrung. Sie hatte das Glück, bei der Fraport AG als Trainee die Welt eines Flughafenbetreibers en detail kennenzulernen.

Logistik, Sicherheit und Prozesssteuerung bilden wichtige Eckpfeiler für einen Flughafenbetreiber, um Passagiere möglichst reibungslos durch die einzelnen Stationen zu lotsen. Für eine Mathematikerin bieten sich in diesem Umfeld viele interessante Aufgaben und internationale Kontakte. Weil Veronika Volz genau diese Herausforderung sucht, bewirbt sie sich nach Abschluss ihres Studiums bei Fraport und hat Erfolg. Inzwischen ist sie seit anderthalb Jahren als Consultant beim Frankfurter Flughafen im Bereich „Business Intelligence“ tätig. Rückblickend auf ihre vorherige Traineezeit erzählt die 28-Jährige, dass es „der perfekte Einstieg in die komplexe und faszinierende Welt eines Flughafenbetreibers“ war. 

Die Teilnahme an dem anspruchsvollen, einjährigen Traineeprogramm von Fraport setzt fließende Englischkenntnisse und Auslandserfahrung voraus sowie eine bereits am Anfang festgelegte Zielposition. Mit einem Sprachkurs in Vancouver und zwei Semestern am Canisius College in Buffalo, NY, mit Schwerpunkt Mathematics & Statistics, erfüllt Veronika Volz die Voraussetzungen u.a. auch für den Job im Bereich „Business Intelligence“. Das Traineejahr setzt sich aus allgemein informativen und speziellen, auf ihre spätere Tätigkeit ausgerichteten Bausteinen zusammen.

In Cairo IT-Systeme installieren

Als Highlights des Traineeprogramms nennt die Mathematikerin: Mit den Erfahrungen von Führungskräften den Bereich Luftsicherheit kennenlernen, zehn Wochen am International Airport in Cairo IT-Systeme installieren, Vorstandsmitglieder zu wichtigen Terminen begleiten, bei der Handgepäckkontrolle oder Flugzeugabfertigung selbst mit Hand anlegen oder beim Outdoortraining einen Schulhof neu gestalten. In dem Traineeprogramm, an dem Veronika Volz teilnahm, waren 8 von 15 Trainees junge Frauen: drei Mathematikerinnen, eine Informatikerin, drei Betriebswirtinnen und eine Architektin.

Career-Women.org: Frau Volz, was hat Sie veranlasst, Wirtschaftsmathematik zu studieren?
Veronika Volz: Die Begeisterung für die Mathematik und deren Einbettung in einen betriebswirtschaftlichen Hintergrund.

Career-Women.org: Sie studierten an der Technischen Universität Dortmund. Wie viele Kommilitoninnen gab es in Ihrem Studiengang?
Veronika Volz: Am Ende des Studiums waren wir vier Frauen unter ca. 20 Männern.

Career-Women.org: Was sind Ihre speziellen Aufgaben als Consultant von „Business Intelligence“ bei Fraport?
Veronika Volz: Beratung von operativen Fachbereichen zur Entwicklung und Analyse von statistischen Methoden und Data Mining, beispielsweise für Prognosen des Passagieraufkommens.

Career-Women.org: Die Passagier- und Handgepäckskontrolle wird am Frankfurter Flughafen von Fraport durchgeführt. Welche Prognosen werden für diese so genannten „Prozessstellen“ erstellt?
Veronika Volz: Wir prognostizieren die Anzahl an Passagieren, die zu einem bestimmten Zeitpunkt an den jeweiligen Passagier- und Hangdepäckskontrollen erwartet werden. Darauf aufbauend wird die Besetzung der Kontrollstellen oder die Wegeführung der Passagiere optimiert.

Career-Women.org: In welchen Fällen hilft auch eine Prognose nichts?
Veronika Volz: Wenn aufgrund eines undefinierbaren Gegenstandes in einem der kontrollierten Handgepäckstücke die Kontrollstelle abgesperrt werden muss, um das Handgepäckstück auf Sprengstoff zu überprüfen. In diesem Fall werden die wartenden Passagiere zu einer anderen Sicherheitskontrollstelle geführt. Das lässt sich aber aktuell noch nicht in unserem Prognosetool abbilden, so dass an dieser Prozessstelle mehr Passagiere ankommen und bedient werden müssen als prognostiziert wurde.

Career-Women.org: Was sind Ihre persönlichen und beruflichen Ziele?
Veronika Volz: Meine beruflichen Ziele sind, mich fachlich weiterzuentwickeln und langfristig gesehen auch Führungsaufgaben zu übernehmen. Persönlich ist es mir wichtig, später Familie und Job erfolgreich unter einen Hut zu bekommen