Drohende Benachteiligung der Männer

Eine starre gesetzliche Quote sei nicht durchsetzbar. Sonst drohe eine Benachteiligung der Männer. Eine Stimme aus der Privatwirtschaft, die sich gegen die drohende Frauenquote wehrt? Von wegen. Die Meinung vertreten offensichtlich auch öffentlich-rechtliche Unternehmen und Behörden. Laut Hans-Ulrich Benra, Chef des Verbands der Beschäftigten der obersten und oberen Bundesbehörden (VBOB), ist das Pendel nicht in fünf Minuten in eine andere Richtung zu schwenken, schreibt das Handelsblatt.

Ob Gewerkschaftsverbände, Unternehmen wie Deutsche Bahn, Deutsche Post, Telekom, Landesbanken, etc. – in Aufsichtsräten und Vorstand dominieren wie eh und je die Männer. Nichts hat sich geändert. Das sieht auch Klaus-Peter Müller so, der als Vorsitzender der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex die Beteiligung von Frauen an der Führung börsennotierter Unternehmen unterstützt. „Wer eine Quote für private Unternehmen fordert, sollte auch bereit sein, diese in Ministerien, Behörden und im Eigentum der öffentlichen Hand stehenden Firmen anzuwenden“, sagte Müller dem Handelsblatt. Recht hat er.

In Kristina Schröders Ministerium gibt es beispielsweise nur Staatsekretäre. Im Ministerium von Ursula von der Leyen sieht es nicht anders aus. Also doch nur reiner Populismus, wie es Angelika Dammann von SAP formulierte?