„Gläserne Decken gibt es auch für Männer“

Focus Magazin: Auf den ersten Blick geht es den Frauen in der deutschen Wirtschaft gut: Es gibt Stipendien, Förderprogramme, Netzwerke und Kongresse für Frauen, außerdem eine Frauenquote in Aufsichtsräten und Vorständen großer Unternehmen. Trotzdem ist die Zahl der Chefinnen in den Top-Etagen noch immer überschaubar. Die Gehaltslücke liegt gesamtdeutsch bei 18 Prozent. Und weiterhin wird über gläserne Karrieredecken oder zu wenig Kitaplätze auf dem Weg nach oben geklagt.
Frau Thoms (41, Top-Juristin, Partnerin in der Großkanzlei Baker McKenzie und unter anderem Young Global Leader beim World Economic Forum), Frau Bornmann (31, die schon mit Ende 20 bei Rewe Dortmund die Personalentwicklung für rund 18 000 Beschäftigte steuerte), haben Sie selbst überhaupt noch die berühmten gläsernen Decken auf dem Weg nach oben erlebt?
Thoms: Diese Decken gibt es nicht nur für Frauen, sondern auch für Männer, für Menschen mit Migrationshintergrund, mit Behinderung … Jeder stößt im Laufe seines Lebens auf Hürden, auch ich. Wenn man davorsteht, muss man versuchen, sie sportlich zu nehmen.