Nicht neidisch sein – nachmachen!

„So eine tolle Frau!“, denken wir. Und schaffen es doch häufig nicht, sie uns zum Vorbild zu nehmen, weil wir viel zu kritisch untereinander sind. Das geht aber auch andersArtikel zum Thema „Vorbilder“. Meine Kollegin Andrea Kück, 52, Trainerin und Coach, hat mich zu ihrem Rolemodel erkoren. Und wie es dazu kam, darüber berichten Andrea Bittelmeyer und Ulrike Schäfer im BRIGITTE Dossier „Psychologie“, Heft 25/2015, Seiten 115 bis 124.

„Als Chemie-Ingenieurin war ich seit einiger Zeit beruflich unzufrieden, konnte aber nicht genau sagen, was ich stattdessen machen wollte. Das hat sich schlagartig geändert, als ich bei einem Seminar Sigrid Meuselbach kennenlernte.

Ich beobachtete sie während des Trainings und wusste plötzlich genau: Das will ich auch tun! Menschen dabei unterstützen, erfolgreich zu sein und ihre Stärken
bestmöglich einzusetzen. Euphorisch fuhr ich nach Hause und habe mich gleich zu einem Einzelcoaching
angemeldet. Die Idee, Sigrid Meuselbach beruflich nachzueifern, verfestigte sich – auch weil sie so gut zu meinem ursprünglichen Berufswunsch passte. Ich wollte Lehrerin werden, doch eine Berufsberaterin brachte mich davon ab, weil es damals eine Lehrerschwemme gab. Ich hatte es mir immer spannend vorgestellt, mit Jugendlichen zu arbeiten. Als Trainerin könnte ich ihnen helfen, den richtigen Beruf zu finden.

Die Coaching-Ausbildung habe ich neben meinem Job absolviert. Ich arbeitete bei einem großen Unternehmen, verdiente gut und hatte als Mutter zweier Kinder eine Teilzeitstelle. Mein Mann und die meisten unserer Freunde hielten mich für verrückt, den sicheren Job aufzugeben. Aber ich war mir meiner Sache sicher: 2008 habe ich den Sprung gewagt und es nicht bereut. Mein Job, in dem ich auch Erwachsene coache, die sich beruflich verändern wollen, erfüllt mich viel mehr als das, was ich vorher gemacht habe. Und Sigrid hat mich auf diesem Weg inspiriert und unterstützt. Sie nahm mich in ihr Beraterteam auf und vermittelte mir meinen ersten großen Auftrag. Bis heute haben wir Kontakt. Auch gedanklich ist sie mir präsent. Ich verfolge sehr genau,
was sie tut, und ihre Power treibt mich an. Sich immer weiterzuentwickeln – das finde ich einfach nachahmenswert.“