Sabine Asgodom: Flourishing bringt Beschäftigte zum Blühen

Befehl und Gehorsam war gestern. Auch das Führen mittels Balanced Scorecard oder Zielvereinbarungen, reiche nicht mehr aus, um Unternehmen zu leistungsfähigen Organisationen zu machen. „Heute treten wir in eine neue Phase ein – ins Management 3.0“, ist Sabine Asgodom überzeugt. Auf den Messen PERSONAL2011 Nord (Hamburg) und Süd (München) führt die Erfolgstrainerin in Keynote-Vorträgen aus, was dahinter steckt.

„Mitarbeiter sind dann am besten, wenn sie nach ihrer eigenen Art und Weise arbeiten“, so Asgodom. Diese Überzeugung setze sich langsam auch in den Managementetagen durch. Peter Drucker als Vorreiter und Verfechter von Menschlichkeit in Unternehmen erfahre deshalb aktuell ein Revival.

Wohin die Reise gehen könnte, zeigt Asgodom anhand eines neuen Trends in der amerikanischen Management-Psychologie, dem Flourishing. Der Begriff stammt von Barbara Fredrickson und beschreibt die optimale Balance zwischen positiven und negativen Gefühlen. Positive Gefühle förderten Kreativität, während Druck und Angst kreative Leistungen unterbänden. Diesen Ansatz überträgt Asgodom auf die Unternehmenswelt: „Um ihre Mitarbeiter zum Aufblühen zu bringen, sollten Führungskräfte weniger direktiv und anleitend sein“, fordert sie. Wann und wo etwa ein Angestellter seine Arbeit mache, spiele im Grunde keine Rolle mehr. „Wir müssen weg von dieser ‚Wie-lange-sitze-ich-mit-meinem-Hintern-im-Unternehmen‘-Ideologie.“

Führungskräfte müssten sich außerdem stärker für die persönlichen Belange der Beschäftigten interessieren. „Heute kennen viele Vorgesetzte ihre Mitarbeiter nicht einmal mit Namen, weil sie völlig überlastet sind.“ Sie vergäßen, dass die Mitarbeiter ihr Menschsein nicht an der Firmenpforte abgäben, sondern ihre Erfahrungen und Erlebnisse aus dem Privatleben in das Unternehmen mitbrächten. „Wann kommt das Kind in die Schule, sind die Eltern vielleicht krank und was löst das im Mitarbeiter aus?“ Das seien Fragen, auf die Manager eine Antwort parat haben sollten.

Job-Sharing statt Gigantomanie

Die Kunst der Führung bestehe zukünftig darin, trotz Distanz Nähe herstellen und die richtige Mischung zwischen individueller Arbeit – zum Beispiel im Homeoffice – und interner Kommunikation zu finden. Gleichzeitig sei es die Aufgabe von Führung, Arbeitsplätze nach den individuellen Vorlieben der Mitarbeiter zu designen.

„Es muss in Zukunft möglich werden, eine Führungskraft zu sein und nicht mehr als 40 Stunden die Woche zu arbeiten anstatt wie heute 60 oder 70.“ Unternehmen müssten von der „Gigantomanie in den Führungsetagen“ wegkommen. Statt beispielsweise einen „Leiter Geschäftsbereich Europa“ einzusetzen, sollten kleinere Führungseinheiten entstehen oder sich mehrere Führungskräfte diese Position teilen.

Gleichwohl sei der Weg dahin noch weit. „Führungskräften macht es Angst, den Mitarbeitern mehr Freiraum zu lassen“, meint Asgodom. „Sie glauben, so wie sie es jetzt machen, können sie es.“ Doch bei genauerer Betrachtung zeige sich, dass viele Führungskräfte ihre Position als herausragende Spezialisten erlangten und nicht etwa, weil sie Mitarbeiter führen könnten. Die Hürde für Personalentwickler, die Führungskräfte für diesen neuen Denkansatz gewinnen müssten, sei insofern hoch. Tipps dafür erhalten die Besucher der Messen PERSONAL2011 Nord und Süd in den Keynote-Vorträgen von Sabine Asgodom.

Keynote-Vorträge von Sabine Asgodom:
„Flourishing“ – wie Sie und Ihre Mitarbeiter aufblühen

  • Messe PERSONAL2011 Nord, CCH Hamburg, Donnerstag, 7. April 2011, 11.20 – 12.05 Uhr, Praxisforum 1
  • Messe PERSONAL2011 Süd, M,O,C, München, Mittwoch, 13. April 2011, 14.45 – 15.30 Uhr, Praxisforum 3

Über Sabine Asgodom
Nach ihrer erfolgreichen Karriere als Journalistin gründete Sabine Asgodom im Jahr 1999 ein eigenes Unternehmen: „Asgodom live“. Neben ihrer Arbeit als Trainerin coacht sie Führungskräfte aus Politik, Wirtschaft und Showbiz und tritt als Toprednerin im deutschsprachigen Raum auf. 24 Bücher stammen aus ihrer Feder – darunter der Longseller „Eigenlob stimmt!“, mit dem sie Anfang der 90er Jahre den Begriff der Selbst-PR geprägt und populär gemacht hat.

Weitere Informationen zur PERSONAL2011 Nord und Süd sind unter www.personal-messe.de/nord und www.personal-messe.de/sued erhältlich.