Auszeichnung für Krebsforscherin Dr. Barbara Altieri

Dr. Barbara Altieri hat den von der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie verliehenen Anke-Mey-Preis für maligne Nebennieren-Erkrankungen erhalten. Ausgezeichnet wurde damit eine von ihr im Februar veröffentlichte Studie.

Die Diagnose „Nebennierenkrebs“ wird vergleichsweise selten gestellt: Ein bis zwei unter einer Million Menschen erkranken im Laufe ihres Lebens an dieser Krebsart. Ihre Überlebensrate schwankt stark. Gut ein Fünftel aller Patienten stirbt innerhalb der ersten zwei Jahre. Auf der anderen Seite leben gut zehn Prozent der Patienten, bei denen bereits bei der Erstdiagnose Metastasen festgestellt wurden, auch noch fünf Jahre später.

Was die Behandlung erschwert: Es gibt derzeit für das Nebennierenkarzinom keine zuverlässigen molekularen Prognosefaktoren, keine Prädiktoren für das Ansprechen auf eine Behandlung, keine wirksame zielgerichtete Krebstherapie und keinen personalisierten Behandlungsansatz.

Und auch die Behandlung mit dem einzigen zugelassenen Medikament, dem Wirkstoff Mitotane, verspricht keinen zuverlässigen Erfolg: Nur etwa 30 Prozent der Patienten profitieren davon. Dabei leiden sie häufig unter schweren Nebenwirkungen – angefangen bei Übelkeit, Erbrechen und Durchfall über Stoffwechselstörungen bis hin zu Störungen des zentralen Nervensystems. Nicht wenige Patienten brechen deshalb die Behandlung vorzeitig ab.

Publikation in der Fachzeitschrift „Cancers“

Biomarker zu identifizieren, die eine Vorhersage ermöglichen, bei welchen Patienten Mitotane anspricht und bei welchen nicht: Das war das Ziel einer internationalen Multicenter-Studie, die der Schwerpunkt Endokrinologie & Diabetologie der Medizinischen Klinik und Poliklinik I unter der Leitung von Dr. Cristina Ronchi und Professor Martin Fassnacht koordinierte. Dr. Barbara Altieri hat die Ergebnisse ausgewertet und in der Fachzeitschrift Cancers Anfang des Jahres veröffentlicht.

Dafür wurde sie jetzt von der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie mit dem Anke-Mey-Preis ausgezeichnet. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis geht an herausragende wissenschaftliche Originalarbeiten auf dem Gebiet maligner Nebennierenerkrankungen. Gestiftet hat ihn Anke Mey nach ihrer Genesung von einer solchen Erkrankung. Anliegen der Stifterin ist es, sowohl die Ursachen als auch mögliche Therapien dieser Krankheiten zu erforschen, damit mehr Patienten behandelt und geheilt werden können.

Studie mit 182 Patienten