Biochemikerin wird für ihre Forschung zur Funktion des Ribosoms bei der Proteinbiosynthese ausgezeichnet

Marina Rodnina erhält Albrecht-Kossel-Preis 

Am 12. März verleiht die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) den mit 7500 Euro dotierten Albrecht-Kossel-Preis an Marina Rodnina, Max-Planck-Institut für Biophysikalische Chemie in Göttingen, für ihre Arbeiten auf dem Gebiet der Biochemie. Die Preisverleihung erfolgt im Rahmen der Tagung der GDCh-Fachgruppe Biochemie, die vom 11. bis 13. März in Münster stattfindet. 

Professorin Marina Rodnina überzeugte das Auswahlgremium mit ihren Arbeiten zu neuen Ansätzen zur Untersuchung der Funktion des Ribosoms und dessen Funktionsweise bei der Proteinbiosynthese. Sie kombiniert experimentelle Ansätze, die ansonsten eher alternativ als in Verbindung eingesetzt werden, und verknüpft kinetische Analysen mit struktur-basierten Methoden. So gelang es der Preisträgerin, neuartige Modelle der Translation im Allgemeinen zu entwickeln und neue Erkenntnisse von katalytischen Einzelschritten des Ribosoms zu erhalten.

Marina Rodnina studierte Biologie an der National Taras Shevchenko University in Kiew, Ukraine, wo sie 1989 auf dem Gebiet der Molekularbiologie und Genetik promovierte. Als Stipendiatin der Alexander von Humboldt-Stiftung forschte sie zwischen 1990 und 1992 an der Privaten Universität Witten/Herdecke. Dort wurde Rodnina 1997 in Biochemie habilitiert und bekleidete anschließend eine Professur am Institut für Molekularbiologie. Im Jahr 2000 übernahm sie den Lehrstuhl Physikalische Biochemie an der Privaten Universität Witten/Herdecke. Seit 2008 ist sie geschäftsführende Direktorin des Max-Planck-Instituts für Biophysikalische Chemie in Göttingen und Leiterin der Abteilung Physikalische Biochemie.
Marina Rodnina ist Mitglied in der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina. 2016 wurde sie mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ausgezeichnet.

Weitere Informationen zur Tagung unter www.gdch.de/biochemistry2020