Cristina Dominguez: Lokale Stromnetze in Kenia

Die Empa-Forscherin Cristina Dominguez entwickelt in ihrer Doktorarbeit ein Computermodell, mit dem sich Stromnetze in Entwicklungsländern planen lassen. Für die Datenerhebung reiste sie nach Kenia, um sich ein Bild davon zu machen, wie Menschen ohne Stromanschluss leben und welche Entwicklungen der Zugang zu elektrischer Energie anstossen kann.

Dass Strom nicht nur für die leuchtenden Displays unserer zahlreichen Gadgets sorgt, sondern in weiten Teilen der Welt überhaupt erst gesunde, saubere Wohnräume oder gar den Zugang zu Bildung ermöglicht, geht in unserer hochdigitalisierten Welt schnell vergessen. Viele Entwicklungsländer stecken mit ihrer tiefen Elektrifizierungsrate im Teufelskreis der Armut fest. Ohne Beleuchtung im Haus fehlen Möglichkeiten für wertschöpfende Arbeit abseits der Landwirtschaft. Kinder können abends die Hausaufgaben nicht mehr erledigen oder lesen lernen. Hinzu kommen Gesundheitsprobleme, die oft durch rauchende Feuerstellen im Haus oder russende Kerosinlampen verursacht werden.

Der Zugang zu sauberer Energie gilt generell als Sprungbrett, um ein höheres Einkommen zu generieren und damit der Armut zu entkommen. Daher wurde dies auch als eines der 17 UN-Ziele für eine nachhaltige Entwicklung festgelegt. Anknüpfend an dieses Ziel, entwickelt Cristina Dominguez, Doktorandin am Institut für Bauphysik der ETH Zürich und im Urban Energy Systems Lab der Empa ein Computermodell, das Projektentwicklern in ländlichen Gegenden Abschätzungen über den Strombedarf von Haushalten liefert. Das soll eine genaue und damit nachhaltige Planung des Stromnetzes ermöglichen.