Firmenverkauf: Chancen und Risiken für Verkäufer und Käufer

Eine Firma zu verkaufen, ist häufig das komplexeste Projekt im Unternehmerleben und ein sehr emotionales Thema. Aus diesem Grund sollte der Inhaber vor dem Firmenverkauf ein gewisses Grundverständnis für den Vorgang haben. Der Verkäufer sollte in jedem Fall einen Steuerberater, Anwalt oder Wirtschaftsprüfer zu Rate ziehen. Am besten ist es, wenn er Spezialist in Sachen Firmenverkäufe ist. Für den Erfolg und den Gewinn durch den Verkauf der Firma sind verschiedene Dinge entscheidend: Verkaufsgrund, Zeit bis zum Verkauf, Ertragsstärke sowie die Struktur des Unternehmens.

Gründe für den Verkauf

Der Grund für den Firmenverkauf ist ausschlaggebend für den Verkaufspreis. Veräußert ein Unternehmer seine Firma auf Grund einer Notsituation, ist der erzielte Kaufpreis in der Regel um einiges niedriger als bei einer sorgfältig geplanten Übernahme. Eine längere Verkaufsplanung erhöht die Chancen darauf, einen angemessenen Verkaufspreis zu enthalten. Einer der häufigsten Gründe für den Verkauf der Firma ist, dass der Eigentümer in den Ruhestand gehen möchte. Aus diesem Grund werden über die Hälfte der deutschen Unternehmen veräußert. In diesem Fall ist es wichtig, einen möglichst hohen Verkaufserlös zu erzielen, da dieser zur finanziellen Absicherung des Eigentümers dient. Hier ist es möglich, schon frühzeitig den Preis für das Unternehmen zu ermitteln und gegebenenfalls Maßnahmen zu ergreifen, um den Wert des Unternehmens zu steigern.

Eine Überschuldung oder schlechte wirtschaftliche Lage sind ebenfalls ein häufiger Grund für den Firmenverkauf. Ein Unternehmen bei einer schlechten wirtschaftlichen Lage zu veräußern, wird in der Regel zu einer großen Herausforderung. Verfügt eine Firma nicht über ausreichendes Kapital, kann sie keine Investitionen tätigen und kein Wachstum finanzieren. Ist dies nicht gegeben, wird es schwer, einen befriedigenden Kaufpreis zu erhalten. Der Eigentümer muss Garantien vorweisen sowie Lösungen aufzeigen, damit potenzielle Käufer an der Sanierung des Unternehmens interessiert sind. Ein fundierter Finanzierungsplan kann dabei helfen, das Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen. Von einem Firmenverkauf ad hoc ist in jedem Fall abzuraten.

Im Laufe der Jahre steigt der Konkurrenzdruck und die Wettbewerbssituation ändert sich. Häufig haben Firmen ihre Produkte am Markt erfolgreich positioniert. Doch im Laufe der Zeit kopieren Mitbewerber diese Produkte und laufen der Firma mit günstigeren Angeboten den Rang ab. So werden Gewinne reduziert und das Unternehmen kann nicht mehr profitabel gehalten werden.

Gewisse Dinge im Leben sind nicht kalkulierbar, so beispielsweise eine schwere Erkrankung oder der Tod des Unternehmens. Bis sich die Situation geklärt hat, kann ein Unternehmensmanager eingesetzt werden. Doch in der Regel ist hier der Firmenverkauf der einzige Ausweg, sofern es keinen Nachfolger gibt. Experten wickeln in diesem Fall den Firmenverkauf ab.

Worauf ein Käufer achten sollte

Eine Geschäftsübernahme stellt eine lukrative Alternative zu einer kompletten Neugründung dar. Beim Firmenkauf sollte man sich auf das Bauchgefühl verlassen. Wichtig ist, dass man hinter den Produkten oder Dienstleistungen des Unternehmens steht. Man sollte sich mit dem Konzept verbunden fühlen, da sich die Dinge nicht von einem Tag auf den anderen ändern lassen. Eine Standortanalyse kann sich lohnen. So lotet man aus, welche Konkurrenten es im Umfeld gibt und ob man sich in der Umgebung wohlfühlt. Außerdem muss der Ruf des Unternehmens gut sein, da andernfalls die Kunden ausbleiben. Der alte Ruf hängt dem Unternehmen in der Anfangszeit noch nach. Außerdem sollte bestehende Verträge jeglicher Art geprüft werden, wie beispielsweise Arbeits-, Miet- oder Leasingverträge.

Worauf ein Verkäufer achten sollte

Als Verkäufer sollte man mehrere potenzielle Käufer in die engere Auswahl ziehen. Denn falls der Favorit abspringt, hat man noch weitere Käufer in der Hinterhand. Bevor Informationen über das Unternehmen ausgehändigt werden, lohnt es sich, die Liquidität der Käufer zu prüfen. Beim endgültigen Verkauf sollte zwar ein wenig preislicher Handlungsspielraum bleiben. Dennoch sollte der Verkäufer standhaft bleiben. Abmachungen sind schriftlich festzuhalten.

Der Verkauf eines Unternehmens ist weder für den Käufer noch für den Verkäufer ein Kinderspiel. Da der Verkauf für beide Seiten Chancen und Risiken darstellt, sollte man in jedem Fall einen fachkundigen Berater hinzuziehen.