Warum ich nicht auf den Quotenzug aufspringe

„Als Frauenministerin widerstrebt es mir, zwar einigen hundert Kandidatinnen in den Aufsichtsrat zu helfen, aber die mittleren und unteren Führungsebenen sehenden Auges sich selbst zu überlassen. Wir brauchen Chancen für alle statt einen Quotenaufzug für wenige. Dazu müssen wir an die Ursachen ran.“

Kristina Schröder nimmt Stellung in DER TAGESSPIEGEL

„Auch frauenpolitisch ist eine Einheitsquote ein Fehler, denn sie ändert im Alltag des Großteils der Frauen überhaupt nichts. Zu glauben, dass mehr Frauen im obersten Stockwerk automatisch dazu führen, dass auch in den Stockwerken darunter mehr Frauen auf die Chefsessel wechseln, ist naiv. Das zeigt das viel zitierte Beispiel Norwegens. Die dortige 40-Prozent-Quote für Aufsichtsräte habe keinen Einfluss auf das Einstellungsverhalten von Firmen gehabt, sagt eine Expertin vom Osloer Institut für Unternehmensvielfalt. Es habe sich gezeigt, dass Frauen in Aufsichtsräten nach denselben Prinzipien arbeiteten wie die Männer, die sie verdrängt hätten. Die Rechnung „Mehr Frauen im Aufsichtsrat gleich mehr Frauen in allen Führungspositionen“ ist offenkundig eine Milchmädchenrechnung.“