FRAUENMUSEUM FEIERT 30-JÄHRIGES JUBILÄUM

Das Bonner Frauenmuseum hat einiges geschafft: Mehr als 2.500 nationale und internationale Künstlerinnen haben Im Krausfeld ausgestellt, 600 Ausstellungen wurden durchgeführt, darunter 30 „Riesenprojekte“ auf jeweils 2.000 qm, 200 Kataloge ediert und mit mehr als 1000 Veranstaltun-gen wissenschaftlich oder spartenübergreifend untermauert.

In den Archiven wird zu Geschichte, Zeitgeschichte und Kunst gesammelt, allein die Bibliothek der Künstlerinnen umfasst 12.000 Katalo-ge. Die Sammlung wächst stetig; sie ist ausschließlich auf Schenkungen angewiesen: Nachlässe, Stif-tungen, Sponsoren.

Marianne Pitzen und ihr Team sind auch neue Wege gegangen – das Kinderatelier, die Kunst- und Designmessen – sind Projekte, die in den letzten 10 Jahren entstanden sind. Der Aufbau des histori-schen Bereichs ist in den letzten Jahren stärker in den Focus gerückt. Das Frauenmuseum verbindet auf einzigartige Art und Weise Geschichte mit Gegenwartskunst. Gerade in der laufenden Ausstel-lung MONETA zeigt sich, dass dieses Konzept aufgeht: Die Historikerinnen zeigen die Pionierinnen der Finanzgeschichte, gehen der Frage nach, warum das Thema „Frauen und Geld“ bis heute kon-fliktträchtig ist. 50 Künstlerinnen haben sich in Malerei, Bildhauerei und medialen Inszenierungen mit dem Thema beschäftigt.

30 Jahre im Fokus der Öffentlichkeit, spannend auch der Blick hinter die Kulissen: Welche Meilen-steine setzten die Museumsfrauen? Welche Karrieren wurden hier gemacht? Welche Niederlagen mussten die Initiatorinnen einstecken? Was treibt das Team des Frauenmuseum seit nunmehr drei Jahrzehnten an, weiterzuarbeiten an einem Projekt, das noch immer seine Daseinsberechtigung ver-teidigen muss?

Das Jubiläum ist ein guter Anlass auch auf das Morgen zu schauen: Was bringt die Zukunft für das Frauenmuseum?
Das Bonner Frauenmuseum ist wichtiger Bestandteil der Bonner Kultur – die wachsenden Besucher-zahlen sprechen für sich – und das soll es auch in Zukunft bleiben. Natürlich schauen auch die Muse-umsfrauen mit Argusaugen auf die Sparpläne der Bonner Lokalpolitik. Die geplanten Kürzungen wä-ren, so die Direktorin, das „Aus“ für das Museum. So leicht wird man sich allerdings nicht geschlagen geben, schließlich gibt es für die Zukunft noch Pläne: „Unsere Aufgaben sind immer noch riesig“, so Marianne Pitzen. „Es gibt immer wieder neue Themen, Projekte, die in der Luft liegen, z.B. alleiner-ziehende Mütter, Migrantinnen, Frauen in den Weltreligionen…

Unser Museum ist zwar nicht direkt eine Einrichtung zur Verbesserung der Lage der Frauen, aber wir zeigen Entwicklungen auf. Wir lernen von der Geschichte, permanent.

Mit anderen Worten: Wir werden auch weiterhin ein investigatives Museum sein, – könnte man so locker sagen – , das die Verhältnisse kritisch hinterfragt, das etwas für Veränderungen tut, aber die musealen Grundaufgaben bleiben natürlich: Sammeln, bewahren, forschen und vermitteln. Letzteres machen wir mit besonders viel Engagement und Vergnügen!“

Für weitere Informationen:
Frauenmuseum Bonn
Dr. Klaudia Nebelin
Im Krausfeld 10
53111 Bonn
klaudia.nebelin@frauenmuseum.de
T 0228 92 655 160
M 0173 630 3608
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