Das Projekt Frauenquote liegt auf Eis

Die PRESSE.com… Es war eine Kampfansage: Wenn binnen zweier Jahre nichts passiert, werde es eine EU-weite Frauenquote für Aufsichtsräte großer Unternehmen geben, sagte Justizkommissarin Viviane Reding bei jeder Gelegenheit. Der tatsächliche Vorschlag hat mit dieser Drohung nur noch wenig zu tun.

Das Ziel sind zwar weiterhin 40 Prozent weibliche Aufsichtsräte in börsenotierten Firmen – kleine und mittelgroße Betriebe sind ausgenommen. Aber es gibt keine verbindlichen Sanktionen, und wie Quotensünder „gestraft“ werden, bleibt den Mitgliedsländern überlassen. Das EU-Parlament und die nationalen Regierungen müssen noch zustimmen. Neun Länder haben sich unter der Führung von Großbritannien gegen eine verbindliche Quote ausgesprochen. Auch Deutschland hat sich noch nicht festgelegt, ob es dem abgeschwächten Vorschlag zustimmen wird. In Österreich tritt Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) für eine verbindliche Quote ein, Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) war stets dagegen. Mehr.