Förderliche Rahmenbedingungen versus Frauenquote

Zur Versachlichung der bisweilen von Ideologie und Emotionen geprägten Diskussion über eine Quotierung von Frauen in Führungspositionen ist die Deutsche Gesellschaft für Personalführung e.V. (DGFP) kürzlich mit einer Blitzumfrage an ihre Mitglieder herangetreten. Die Mehrheit der Personalmanager lehnt Frauenquote ab.

Rund 780 Personalmanager aus allen Größen und Branchen der DGFP-Mitgliedsunternehmen waren eingeladen, ihre Meinung zum Thema „Frauen in Führungspositionen“ und Frauenquote kundzutun. 176 Personalmanager nahmen an der Befragung teil, davon waren 58 Prozent männlich und 42 Prozent weiblich.

Das DGFP-Team „Forschung & Themen“ hat ermittelt, dass die Mehrheit der Personalmanager an einen positiven Effekt durch mehr Frauen in Führungspositionen glaubt (55%), jeder Dritte schließt einen positiven Effekt nicht aus. Demnach wirke sich in unseren Mitgliedsunternehmen eine signifikante Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen förderlich auf den langfristigen Unternehmenserfolg aus. Bei der Beurteilung der damit verbundenen Lösungsansätze erteilten die Befragten einer gesetzlich vorgeschriebenen Frauenquote eine Absage (61%). Eine unternehmensspezifisch gesetzte Frauenquote halten lediglich 25% der Personalmanager für sinnvoll.

Der DGFP-Vorstandsvorsitzende Stefan Lauer bringt die Positionierung der größten Fachvereinigung des Personalmanagements in Deutschland auf den Punkt: „Mit der Einführung einer verordneten Frauenquote wird sich an der Situation nicht wirklich nachhaltig etwas ändern. Eine verordnete Quote birgt sogar erhebliche Risiken. Entscheidend ist es jetzt zu analysieren, welche Rahmenbedingungen angepasst, bzw. geschaffen werden müssen, um Voraussetzungen zu schaffen, die es den vielen hochqualifizierten und motivierten Frauen stärker als bisher ermöglichen, Führungspositionen anzustreben und zu übernehmen.“ Der Expertise der betrieblichen Personalmanager kommt bei der Erreichung dieses Ziels eine Schlüsselrolle zu. Um dieser gerecht zu werden, hält die DGFP für ihre Mitglieder ein umfangreiches Angebot zu den folgenden Themen bereit:
• geschlechterunabhängige Entlohnungssysteme
• diskriminierungsfreie Förderungssysteme
• intelligente und individualisierte Arbeitszeitsysteme
• kreative und mobile Gestaltung der Arbeitsbedingungen
• innovative und unterstützende Zusatzleistungen.

Mit den für September erwarteten Ergebnissen einer seitens der DGFP finanzierten Langzeitstudie von Prof. Sonja Bischoff zu Frauen im mittleren Management leistet die DGFP einen weiteren Beitrag zu einem professionellen und fundierten Umgang mit diesem Themenkomplex.

Zu den jüngsten Verlautbarungen der Regierungskommission „Deutscher Corporate Governance Kodex“ – dem sich auch zahlreiche DGFP-Mitgliedsunternehmen verpflichtet haben – eine Erweiterung des Regelungskatalog für „gute Unternehmensführung“ anzustreben, die unter anderem auch eine höhere Anzahl von Frauen in Aufsichtsräten und Vorständen zur Folge haben sollen, bezieht die DGFP ebenfalls klar Stellung. „Auch wenn die Regierungskommission – ebenso wie die DGFP – eine Verbesserung der Rahmenbedingungen für mehr Vielseitigkeit in Vorstands- und Aufsichtsratsgremien erreichen möchte“, so DGFP-Vorstandsvorsitzender Stefan Lauer, „empfinden wir die Forcierung des Themas über den Deutschen Corporate Governance Kodex als den falschen Weg. Der Deutsche Corporate Governance Kodex ist das falsche Instrument, um die Rahmenbedingungen für das Thema zu regeln. Es wäre gut, wenn die Regierungskommission „Deutscher Corporate Governance Kodex“ bei ihren eigentlichen Kernanliegen bliebe und sich nicht als „Regulator“ eines breiten Spektrums sozial- und gesellschaftspolitischer Themen zweckentfremden ließe.“

Alle Befragungsdetails und -Inhalte sind online abrufbar unter » www.dgfp.de/kurzumfragen

Pressekontakt:Deutsche Gesellschaft für Personalführung e.V. (DGFP)
Astrid Franziska Thomessen
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