Leibniz Gemeinschaft: Sicherer Ausbau Erneuerbarer Energien

Die Ausgründung „elena – electricity network analysis“ aus dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) ist mit dem Leibniz-Gründerpreis 2019 ausgezeichnet worden. Sie erhielt die mit 50.000 Euro dotierte Auszeichnung für eine neue Anwendung zum Ausbau Erneuerbarer Energien in Mikro- und Inselstromsystemen.

Die Vision von elena international ist es, die Energiewende voranzutreiben. Die Geschäftsidee basiert auf neuartigen Softwarelösungen und Analysen, die für Betreiber von Mikro- und Inselstromsystemen individuelle Szenarien für die Umstellung auf Erneuerbare Energien unter Wahrung der Netzstabilität erstellen. Ihre Besonderheit sind die realistische Abbildung von Erneuerbare-Energien-Anlagen und deren Fluktuationen in der Einspeisung, neue Analysemethoden zur Spannungs- und Frequenzstabilität und deren Berücksichtigung bei der Energiemixoptimierung.

Die Haupt-Kundenzielgruppe von elena international sind Betreiber und Projektierer von autarken Mikro- und Inselstromsystemen, wie sie weltweit, oft in entlegenen Gebieten zu finden sind. Diese stehen als Netzbetreiber und Energieversorger vor dem Problem, die Netzsicherheit bei einem hohen Anteil Erneuerbarer Energien zu gewährleisten, wenn durch einen hohen Anteil fluktuierender Erneuerbarer Energien ein Netzzusammenbruch droht. Bisher können solche autarken Stromsysteme oft nicht mehr als 30 Prozent Erneuerbare Energien in ihr Netz bringen, obwohl sich gerade hier auf Grund hoher Dieseltransportkosten die Energiewende lohnt.

Hier setzt elena international an und zeigt mit innovativen Softwarelösungen kostenoptimale Ausbaupfade für Erneuerbare Energien in Mikro- und Inselstromsystemen unter Wahrung der Netzstabilität auf. Diese basieren im Wesentlichen auf folgenden Innovationen: neuen Analysemethoden der Frequenz- und Spannungsstabilität, der realitätsgetreuen Abbildung von Erneuerbare Energie-Anlagen, die mit Wechselrichtern an das Stromnetz angeschlossen werden und deren Einspeisung fluktuiert, sowie der Optimierung von Energiemix und Stromnetz unter Berücksichtigung der Frequenz- und Spannungsstabilität.

Hinter elena international stehen drei Gründerinnen und Gründer:
Die auf Elektrotechnik spezialisierte Physikerin Dr. Sabine Auer (30) hat die Ausgründung auf der Basis ihrer Doktorarbeit zur Widerstandsfähigkeit von Stromnetzen mit hohem Anteil an Erneuerbaren Energien am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung und der Berliner Humboldt-Universität maßgeblich entwickelt. Die gebürtige Erfurterin studierte Physik an den Technischen Universitäten in Ilmenau und Berlin, bevor sie zur Promotion bei Jürgen Kurths ans PIK ging.
Christina Horn (29) hält einen Master des Wirtschaftsingenieurwesens vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und kümmert sich um die Geschäftsmodell-Entwicklung von elena international. Durch zahlreiche Praktika- und Studienaufenthalte in China, Taiwan, Frankreich, Indien, Tansania und Marokko verfügt sie über Erfahrungen im internationalen Projektmanagement. Am KIT war sie als Mitgründerin und Vorstand des Vereins r2b-student (research to business student) in der Unterstützung von Ausgründungsvorhaben engagiert.
Jan Liße (40) ist seit 2019 als Softwareentwickler und -architekt bei dem Spin-off dabei. Er studierte Medientechnik an der University of Applied Sciences in Hamburg und arbeitete 14 Jahre als Softwareentwickler. In den vergangenen Jahren lag sein Schwerpunkt im Bereich Webapplikationen, Verteilte Systeme, moderne Microservice-Architekturen und Machine Learning.

Elena international wurde über die Initiative „Climate KIC“ des European Institute of Innovation and Technology zur Unterstützung von Innovationen gegen den Klimawandel sowie aktuell mit einem EXIST Gründerstipendium des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie gefördert.
Elena international wurde Mitte Februar 2019 als GmbH gegründet.

Kontakt:
elena international
Sabine Auer, Christina Horn & Jan Liße
E-Mail: vorstand@elena-international.com
http://www.elena-international.com