Schwesig spricht sich für Frauenquote aus

Gleichstellungsministerin Manuela Schwesig (SPD) hat sich am Montag in Rostock für die Einführung einer Frauenquote von 40 Prozent in Vorständen und Aufsichtsräten großer Firmen in Deutschland ausgesprochen.

„Wir haben die bestausgebildete Generation von Frauen in Deutschland. Es ist nicht zu akzeptieren, dass Frauen in Führungspositionen immer noch stark unterrepräsentiert sind“, sagte Schwesig bei einer Veranstaltung der Landesregierung zum Internationalen Frauentag in der Hansestadt.

Die Landesregierung misst der Frauenpolitik herausragende Bedeutung zu. Ministerpräsident Erwin Sellering sagte am Montag in Rostock: „Unter allen Themen der Frauen- und Gleichstellungspolitik ist die Benachteiligung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt der Bereich, in dem wir in den nächsten Jahren am dringendsten Vorankommen müssen.“

Ministerin Schwesig betonte dabei, dass freiwillige Vereinbarungen und eine Selbstverpflichtung der Wirtschaft bislang keine Ergebnisse gebracht hätten. „Der Gleichstellungsbericht der Bundesregierung kommt zu dem ernüchternden Schluss, dass neun Jahre freiwillige Vereinbarungen in der Wirtschaft zu keiner grundlegenden Veränderung der „Geschlechterverteilung in Führungspositionen geführt haben“, so Schwesig.

„Eine verbindliche Frauenquote wird es mit Familienministerin Schröder auf absehbare Zeit nicht geben. Die frauenpolitischen Ansichten Schröders erinnern an die 50er Jahre nach dem Motto: Kinder, Küche, Kirche. Das von Schröder geplante Betreuungsgeld ist in Wirklichkeit eine Fernhalteprämie“. Schwesig machte dabei erneut deutlich, dass dem bereits existierenden Fachkräftemangel im Land nur erfolgreich begegnet werden könne, wenn künftig bessere Chancen für Frauen auf dem Arbeitsmarkt bestünden. „Viele allein erziehende Frauen brauchen eine flexiblere Gestalt der Arbeitszeiten und Betreuungszeiten für ihre Kinder, um ihr Fachwissen und ihre Kompetenz auf dem Arbeitsmarkt einbringen zu können.“

Bei der Veranstaltung in Rostock haben die Teilnehmerinnen in verschiedenen Workshops Strategien für erfolgreiche Netzwerkarbeit entwickelt. Verschiedene Projekte aus Mecklenburg-Vorpommern haben sich dabei vorgestellt

Quelle: Ministerium für Arbeit, Gleichstellung und Soziales M-V