Margaret Thatcher – Prototyp einer Career Woman

Die große Politik ist ihr nicht unbedingt in die Wiege gelegt worde, und doch hat Margaret Thatcher eine beeindruckende Karriere vorzuweisen. Die inzwischen an Demenz erkrankte Politikerin war und ist bis heute die einzige Frau, die das Amt des Britischen Premierministers bekleidete. Aus einfachen Verhältnissen stammend, schaffte sie es an die Universität von Oxford und absolvierte erfolgreich ein Chemie-Studium, was kurioser Weise dazu führte, dass sie an der Erfindung des Softeises beteiligt war.

Für besondere Softness ist Thatcher allerdings nicht bekannt, ganz im Gegenteil, lautet ihr Beiname doch die Eiserne Lady. Ohne eine gewisse Härte und Durchsetzungsvermögen wäre sie nie in einer so von Männern dominierten Branche wie der Politik der 1970er Jahre so weit aufgestiegen. Diese Eigenschaften werden auch von Career-Women in der heutigen Zeit abverlangt. Thatcher hat trotz ihrer Macht nie vergessen, eine Lady zu sein. In der Öffentlichkeit sah man sie stets adrett gekleidet im maßgeschneiderten Kostüm. Nun wurden zum ersten mal sieben ihrer legendären Kostüme in Knallfarben vom britischen Auktionshaus Christie’s versteigert – für die Rekordsumme von 73.125 Pfund.

Dressed to impress

Frauen in Führungspositionen tragen eher selten auffällige Farben im Beruf, denn Exzentrik macht angreifbar – wenn man eine Frau ist. Kanzlerin Merkel ist zwar bekannt für ihre farbigen Jackets, von wirklich aufregenden Kleidungsstücken darf man hier aber nicht sprechen. Sowohl ausgefallene Mode als auch businesstaugliche Kostüme und Hosenanzüge findet man hier im Internet. Nach Feierabend ist modisch schließlich fast alles erlaubt, da darf auch der Privatmensch zum Vorschein kommen. Bei der eisernen Lady konnte man sich allerdings nur schwer vorstellen, dass sie sich stiltechnisch wirklich einmal gehen ließ, zu steif und unnahbar ihr Auftreten, als dass man hinter ihrer Position als Staatsoberhaupt auch den Menschen hätte sehen können. Seit ihrem Rückzug aus der Öffentlichkeit vor zehn Jahren wird sich diesbezüglich für die krankheitsgeplagte Grande Dame der englischen Konservativen einiges geändert haben. Und es sei ihr gegönnt, denn nach Jahren an der Spitze einer Nation, geprägt von persönlichen Entbehrungen, ist es an der Zeit im Privaten zur Ruhe zu kommen.