Symposium „Die Zukunft ist weiblich“

Köln, 9. Juli 2010. In den Führungsetagen der deutschen Wirtschaft sind die Männer noch weitgehend unter sich. Auch wenn es um die Bezahlung geht, sind sie oben auf. Doch das soll sich ändern. Der mit dem demografischen Wandel drohende Fachkräftemangel bringt das Thema Frauen in Führungspositionen zunehmend auf die Agenda der Personalverantwortlichen. Das Symposium „Die Zukunft ist weiblich“, das am 13. Oktober 2010 bereits in die zweite Runde geht, zeigt den Status Quo auf und stellt zukunftsweisende Projekte vor.

„Wenn die Zukunft weiblich ist, wird dann die Glasdecke splittern?“, fragt Christine Kronenberg, Gleichstellungsbeauftragte und Amtsleiterin der Stadt Köln, im Einführungsvortrag der Veranstaltung. Sie berichtet darüber, auf welche unsichtbaren Grenzen Frauen im behördlichen Umfeld stoßen. Außerdem zeigt Kronenberg auf, was Frauenförderung bringt, wie Frauenquoten gesellschaftsfähig werden und wie verzahnt Gehalt und Frauenkarrieren sind. Mit welchen konkreten Schritten sich ein 30-prozentiger weiblicher Führungsanteil bei der Stadt Köln erreichen ließ, ist ebenso Thema ihrer Präsentation wie die Frage, welche neuen Instrumente folgen müssten, damit Frauen vorankommen.

Dr. Jörg Schmidt vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln widmet sich dem Entgeltabstand zwischen Frauen und Männern. Im Jahr 2009 betrug er in Deutschland 23 Prozent – im EU-Vergleich noch immer ein relativ hoher Wert. Schmidts Vortrag verdeutlicht, wie die geschlechtsspezifische Entgeltlücke berechnet wird und warum sie nicht mit Entgeltdiskriminierung gleichgesetzt werden kann. Der Lohnexperte stellt zudem Ansatzpunkte zur Diskussion, die eine Entgeltungleichheit reduzieren sollen.

Was tut die deutsche Wirtschaft?

Den Schwerpunkt des Symposiums bilden Praxisbeispiele aus Unternehmen, die mehr Frauen in Führungspositionen bringen möchten. Dabei darf die Frauenförderung der Deutschen Telekom nicht fehlen: Als erstes Dax-30-Unternehmen führte das Telekommunikationsunternehmen im Frühjahr 2010 eine Frauenquote ein und erregte damit großes Aufsehen. Bis Ende 2015 sollen 30 Prozent der oberen und mittleren Führungspositionen mit Frauen besetzt sein. „Falsch verstandene Gleichmacherei“ lautet der häufig geäußerte Vorwurf, über den Diversity-Experten auf dem Symposium debattieren werden.

Die Palette der möglichen Instrumente ist damit jedoch lange nicht erschöpft. Sie reicht von Personaleinstellungsprozessen, Beurteilungsinstrumenten und Vereinbarkeitsmaßnahmen wie betriebliche Kinderbetreuung, Mentoring, flexible Arbeitszeiten und -orte bis hin zum Versuch, Männer explizit in die Thematik einzubeziehen, da sie etwa als Väter neue Rollen einnehmen müssen.

Folgende Referentinnen stellen ihre Arbeit aus der Praxis vor:

* Anke Meier, Global Diversity Manager bei Henkel
* Martina Diana Dolderer, stellvertretende Leiterin Group Diversity Management Deutsche Telekom AG
* Susanne Leithner, Diversity Management der Daimler AG
* Sabine Rachor, HR Excellence Practice Lead, Hewitt Associates GmbH

Die Teilnehmer des Symposiums können sich dabei auf die Gelegenheit freuen, mit Experten zu netzwerken und konkrete Fragen aus ihrem Unternehmen oder zur eigenen Karriere loszuwerden – insbesondere in der abschließenden Diskussion am Ende der Veranstaltung.

„A Walk around Womenomics“ auf der Messe Zukunft Personal

Im Anschluss an das Symposium „Die Zukunft ist weiblich“ können die Teilnehmer auf der parallel stattfindenden Messe Zukunft Personal ein weiteres Highlight erleben: Avivah Wittenberg-Cox, CEO des auf Gender spezialisierten Beratungsunternehmens 20-first, wird ihre internationale Erfahrung mit Unternehmen vorstellen, die eine „geschlechtsbilinguale“ Organisation aufbauen möchten. Wenn es um Genderfragen geht, leben viele Unternehmen Wittenberg-Cox zufolge noch im Mindset des 20. Jahrhunderts: Sie betrachten Frauen als Minderheit. Die Koryphäe für das Themengebiet Leadership, Gender und Wirtschaft macht in ihrem Keynote-Vortrag (auf Englisch) Vorschläge, wie sich Organisationen davon lösen.

Anmeldeinformationen und Programm von Symposium und Messe finden Interessierte unter www.zukunft-personal.de/symposium.