Frauen ohne Orientierung?

„Frauen können nicht einparken und haben sowieso Probleme bei der Orientierung“. Ein beliebtes Vorurteil? Ja, sagen US-Forscher. Sie fanden heraus,dass mangelnde Orientierung allein an der Erziehung und dem Einfluss der Gesellschaft liegt.

In einer vergleichenden Studie konnten die Forscher belegen, dass es in einer weiblich dominierten Kultur keine Unterschiede zwischen Mann und Frau in puncto Orientierung gibt. Dazu hatten sie die Fähigkeiten zu räumlicher Vorstellungskraft bei zwei Stämmen im Nordosten Indiens, den Karbis und Khasis, verglichen.

Der erstere Stamm weist eine patriarchal geprägte Gesellschaftsform auf – Frauen dürfen kein Land besitzen, alles Hab und Gut wird an die Söhne weitergegeben und so weiter. Bei den Khasis hingegen entscheiden die Frauen, besitzen auch das Land und geben es an die jüngste Tochter weiter. Insgesamt nahmen 1.279 Stammes-Vertreter an der Orientierungs-Studie teil.  

Ergebnis: Männer des patriarchalischen Stammes brauchten um   36,4 Prozent weniger Zeit zum Lösen der Aufgaben als ihre Frauen. Bei den Testpersonen des frauendominierten Stammes gab es hingegen keine Unterschiede zwischen den Geschlechtern – die Männer zeigten also keine bessere räumliche Vorstellungskraft als die Frauen. (Moshe Hoffman et al.: PNAS, doi:10.1073/pnas.1015182108)

Auch wenn sich das Vorurteil, dass Frauen nicht einparken können, weiterhin hartnäckig halten sollte, so ist seit kurzem Abhilfe in Sicht. Ford stellte eine automatische Parkhilfe vor, die in 20 Sekunden sogar rückwärts einparken kann. 

Quelle wissenschaft.de