Studierende der Uni Witten/Herdecke mit Serafin Forschungspreis ausgezeichnet

Die Münchener Serafin Unternehmensgruppe hat den „Serafin Forschungspreis zu Unternehmertum 2020“ gestiftet, um zwei Studierende der Universität Witten/Herdecke auszuzeichnen. Der mit jeweils 2.500 Euro dotierte Preis ging dieses Jahr an die Studierenden Sophie Isabell Stahr und Dennis Depping, die mit ihren Abschlussarbeiten im Fach Wirtschaftswissenschaft auf herausragende Weise unternehmerisches Denken vermittelt haben. Der Serafin Forschungspreis zu Unternehmertum 2020 wurde im Namen von Philipp Haindl, dem Gründer der Serafin Unternehmensgruppe, bereits zum fünften Mal in der Universität Witten/Herdecke überreicht.

Aufgrund der Corona-Einschränkungen musste die Verabschiedung der Absolventen und Absolventinnen, in deren Rahmen üblicherweise die feierliche Preisverleihung stattfindet, dieses Jahr ausfallen. Somit haben der Dekan und die Kaufmännische Leitung der Fakultät für Wirtschaft und Gesellschaft in Gründung, Prof. Dr. Marcel Tyrell und Dr. Heike Schütter, die Verleihung im kleinen Kreis und mit dem gebotenen Abstand übernommen. Der Fakultät ist es ein Anliegen, sich die Würdigung herausragender Leistungen ihrer Studierenden mit der Verleihung des Serafin Forschungspreises auch durch Corona nicht nehmen zu lassen.

Dennis Depping, der an der Universität Witten/Herdecke den Masterstudiengang „Management M.A.“ studiert, hat die Serafin Unternehmensgruppe mit seiner Masterarbeit „How to Use Behavioral Economic Insights in Designing Digital Products – The Example of a Fictitious Online Learning Platform” überzeugt. In seiner Arbeit untersuchte er den Einfluss von „Digital Nudges“ auf den Kauf von Produkten im Internet. Die Theorie des Digital Nudgings besagt, dass kleine, oft verdeckte „Anstupser“ wie etwa die Gestaltung der grafischen Benutzeroberfläche von Webseiten, ausreichen, um Kaufentscheidungen positiv zu beeinflussen – ohne dabei jedoch auf explizite Verbote, Gebote oder ökonomische Anreize zurückzugreifen. Mit Hilfe von einer Vielzahl an Prototypen einer fiktiven E-Learning-Plattform konnte aufgezeigt werden, dass mit Hilfe des Einsatzes solcher Digital Nudges der Kaufabschluss eines digitalen Lernkurses um rund ein Drittel gesteigert werden konnte.

Business Economics Studentin Sophie Isabell Stahr zeigt in ihrer Bachelorarbeit „Die Auswirkungen der Niedrigzinspolitik der EZB auf die Geschäftsmodelle von Banken“, wie die europäische Bankenwelt möglicherweise in die nächste Krise schlittern könnte. Die Bachelorarbeit von Sophie Stahr untersucht sehr aktuell die Auswirkungen der expansiven Geldpolitik der EZB auf die Geschäftsmodelle von Großbanken. Wie stark und in welchen Bereichen untergräbt die Niedrigzinspolitik der EZB die Geschäftspolitik der Banken? Sind dann die Geschäftsmodelle von Großbanken noch zukunftsfähig oder werden die klassischen Banken schon bald von der Bildfläche verschwinden? Das sind die akuten Fragen, die am Beispiel einer umfassenden Bilanzanalyse zweier Großbanken diskutiert werden. Es zeigt sich, dass der Anpassungsbedarf der Banken enorm ist. Die Geschäftsmodelle sind in der bisherigen Form nicht mehr zukunftsträchtig.

„Wir glauben, dass an der Universität Witten/Herdecke die Studierenden sehr unternehmerisch ausgebildet werden. Hier wird die Verflechtung von Theorie und Praxis gelebt, die wir immer mehr in den Unternehmen benötigen“, beschreibt Philipp Haindl die Motivation zu seiner Förderung. Das freut nicht nur die beiden Absolventen, sondern auch den Dekan Prof. Dr. Marcel Tyrell: „Das Design digitaler Plattformen und die Zukunftsfähigkeit von Geschäftsbanken, das sind wahrhaftig keine dünnen Bretter, sondern Themen, die ganz nah an der Wirklichkeit sind und trotzdem zeigen, wie engagiert sich Wittener Studierende mit der Welt wissenschaftlich fundiert und relevant auseinandersetzen.“

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