Warum Women Empowerment so wichtig für die Karriere ist

Die Bevölkerungszahlen in Deutschland geben klare Auskunft: Rund zwei Millionen Frauen mehr als Männer leben in der Bundesrepublik mit ihren 83 Millionen Einwohnern. Das statistische Übergewicht spiegelt sich im Alltag in Wirtschaft und Politik aber nicht wieder. Gerade gut zwölf Prozent der Vorstandsmitglieder der führenden DAX-Unternehmen sind weiblich, im aktuellen Bundestag machen Frauen 30 Prozent aus. Progressive Teile der Gesellschaft versuchen seit Jahrzehnten, dieses offensichtliche Ungleichgewicht durch Initiativen von Gleichstellungsbeauftragten bis hin zu Frauenquoten zu korrigieren. Gleichzeitig besinnen sich Frauen aber auch darauf, eigene Netzwerke zu bilden, um ihre Karrieren voranzutreiben. Unter dem Stichwort Women Empowerment verstehen selbstbewusste Frauen die Strategie, sich untereinander dabei unterstützen, zunehmend verantwortungsvolle Positionen zu übernehmen.

Women Empowerment in der Praxis
„Immer wieder beobachte ich in der Arbeitswelt, dass Frauen noch immer nicht in dem Maße gehört oder wertgeschätzt werden wie es bei Männern der Fall ist. Umso wichtiger finde ich es, dass sich Frauen untereinander vernetzen und sich gegenseitig bestärken. Ich persönlich ziehe große Freude daraus, anderen ambitionierten und klugen Frauen auf ihrem beruflichen Weg zu unterstützen.“, sagt Dr. Sandra Böhrs, CMO von simpleshow gmbh. Ihr Unternehmen hat es in einem Jahrzehnt vom kleinen deutschen Start-up zum Weltmarktführer in Sachen Erklärvideos geschafft und wächst weiter. Die Story erklärt, worauf es auch bei Women Empowerment ankommt: Wer sich nicht selbst bewegt, kann nichts bewegen. Women Empowerment meint nicht, dass Topjobs auf dem Silbertablett serviert werden. Vielmehr soll das weibliche Netzwerk dafür sorgen, dass qualifizierte Bewerberinnen tatsächlich an die Posten kommen, die sonst häufig Männern untereinander verteilen. Wichtig bleibt, das Prinzip eines Netzwerks zu verstehen: Die einzelnen Mitglieder unterstützen sich auch dann, wenn nicht direkt eine Gegenunterstützung winkt. Denn das Netzwerk funktioniert langfristig betrachtet – für eine positive Aktion erfolgt die Belohnung oft später und an anderer Stelle.

Oft unterschätzt: Women Empowerment
Zweifelsohne glauben viele Frauen nach wie vor, dass sie ihre Karriere eigenständig organisieren können. Allerdings sprechen harte Fakten wie ungleiche Gehälter für gleiche Arbeit oder der Karrierestau im mittleren Management dagegen. Wo sich Männer ganz selbstverständlich nach den Arbeitsstunden zum Feierabendbier oder Sport verabreden, verspielen Frauen Chancen. Ein Netzwerk lebt davon, dass in vertraulicher Atmosphäre Informationen ausgetauscht und Pläne geschmiedet werden. Women Empowerment beginnt mit einem selbst. Warum also nicht die Kolleginnen beispielsweise zum zwanglosen Abend im Restaurant einladen und dort dann eine Allianz schmieden? Warum nicht gezielt nach Gruppen Ausschau halten, in denen sich Frauen aus beruflichen Gründen verabreden, etwa zum Business-Frühstück? Es ist kein Zufall, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel in ihrem innersten Zirkel auf weibliche Mitarbeiter setzte. Die Fähigkeiten zur Konfliktlösung und Kompromisssuche sind bei Frauen ausgeprägt, ihre logischen Talente unbestritten. Doch in der Realität werden solche Aspekte bei der Personalplanung oft nicht ausreichend berücksichtigt. Women Empowerment setzt dort an, wie Entwicklungen zur beruflichen Gleichstellung beschleunigt werden können, von muttergerechten Arbeitsplätzen bis hin zur Besetzung von Führungspositionen. Es liegt an einem selbst, sich dieser Bewegung anzuschließen und spätestens mittelfristig davon in der Karriere zu profitieren.

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