Was können wir von der deutschen Fußballnationalmannschaft der Frauen erwarten

Vor der anstehenden Fußball-Weltmeisterschaft stellt sich die Frage, was wir in diesem Wettbewerb von unseren Frauen erwarten können. Einerseits ist das Team der amtierende olympische Sieger und andererseits im Viertelfinale der Europameisterschaft 2017 ausgeschieden.

Am besten ist diese Frage wohl durch ein näheres Betrachten des Kaders zu beantworten. Als Erstes sollte hierbei die Trainerin Martina Voss-Tecklenburg genannt werden, die sowohl als Spielerin als auch als Trainerin Anerkennung verdient. Sie gilt als sehr zielstrebig, wobei die Zusammenstellung des Kaders schon durchaus vor dem Hintergrund der Olympia 2020 erfolgt ist.

Insgesamt kann die Zusammenstellung des Kaders als gute Mischung zwischen jungen, aufstrebenden Talenten und erfahrenen Spielerinnen beschrieben werden. Zu den jungen Talenten zählen dabei Giulia Gwinn, Sara Däbritz, Lea Schüller und Lina Magull. Die Rolle der erfahrenen Leistungsträgerinnen werden dabei allen voran Svenja Huth und Kathrin Hendrich gerecht.

Das Spiel des Teams ist angriffsbetont und vor allem die physische Präsenz auf dem Feld könnte ein Schlüssel zum Erfolg gegen starke Gegner sein. Die Trainerin Voss-Tecklenburg hat sich im Vorfeld relativ experimentierfreudig hinsichtlich der Formation, mit welcher in diesem Wettbewerb aufgelaufen wird, gezeigt. In der Gruppenphase hat sich jedoch eine 4-2-3-1 Aufstellung als zuverlässig herauskristallisiert.

Bisher zeigte die Mannschaft solide Leistungen mit einem 4:0 gegen Südafrika und zwei 1:0 Siegen gegen Spanien und China. Die Mannschaft konnte somit die Gruppenphase gewinnen und die maximale Punktzahl erreichen. Für das Team ist dies ein hervorragender Auftakt in den Wettbewerb, wobei vor allem die Bundestrainerin die Siege ohne Gegentor lobt. Auch, dass im letzten Spiel der Groschen hinsichtlich der Tore gefallen sei, ist besonders positiv zu bewerten und stärkt das Selbstbewusstsein der gesamten Mannschaft nochmal bevor es in die K.O.- Runde geht.

Verbesserungspotenziale bestehen vor allem noch in der Präzision des Spiels nach vorne aus der Verteidigung heraus. Auch die Trainerin hat angebracht, dass die Lösungen im Spiel gegen Südafrika oft weniger kompliziert sein könnten. Die Spielmacherin Dzsenifer Marozsan fehlt in diesem Wettbewerb nach wie vor mit einem gebrochenen Zeh und hätte helfen können das Spiel flüssiger zu gestalten.

Positiv ist der Gruppensieg vor allem unter dem Gesichtspunkt, dass den Frauen der USA im Achtelfinale vorerst aus dem Weg gegangen wird. Die Mannschaft der USA ist bei diesem Wettbewerb als besonders stark einzuschätzen. Auch beim Betrachten der Statistiken führen die Amerikanerinnen als Rekordweltmeisterinnen vor den Deutschen. Einzig und allein bei der Vielfalt der Torschützen ist Deutschland besser als die USA.

Insgesamt ist die deutsche Nationalmannschaft nur hinter den USA und Frankreich an dritter Stelle hinsichtlich der Quote das ganze Turnier zu gewinnen. Auf Deutschland folgen England und die Niederlande.

Es bleibt spannend in diesem Wettbewerb und die erste Hürde ist alles in allem hervorragend gemeistert worden.