Prof. Alice Eagly auf dem Campus Westend

Öffentlicher Vortrag: „The Female Leadership Advantage: An Evaluation of the Evidence”, Dienstag, 13. Dezember, um 18.30 Uhr, im Hörsaalzentrum, Raum HZ 7, Campus Westend, Grüneburgplatz 1

Sind Menschen gegenüber Frauen in Führungspositionen voreingenommen? Führen Frauen anders als Männer, sind sie vielleicht die besseren Chefs? Brauchen wir eine Quote, um Frauen die gleichen Chancen zu sichern? An diese in Wirtschaft, Politik und Wissenschaft kontrovers geführte Debatte knüpft Alice Eagly, Professorin an der Northwestern University in Chicago, in ihrem öffentlichen Vortrag in der Goethe-Universität an. Zu der Vorlesung mit anschließender Diskussion sind Wissenschaftler, Personalverantwortliche und -entwickler aus dem Bereich „human resource“ ebenso eingeladen, wie alle interessierten Bürger.

Alice Eagly forscht seit über 20 Jahren zu „Gender and Leadership“; sie hat mehr als 100 Artikel in den führenden Wissenschaftsjournals veröffentlicht und sieben Bücher über dieses und andere sozialpsychologische Probleme geschrieben. Als eine weltweit führende Wissenschaftlerin, die sich mit Frauen in Führungspositionen beschäftigt, wird sie mit neuen Forschungsergebnissen und einem Überblick über die bisherigen Recherchen zu einer fundierten Diskussion im Anschluss an ihren Vortrag beitragen. Derzeit ist Eagly Metro Fellow an der American Academy in Berlin.

In ihrem jüngsten Buch beschreibt sie, wie der Weg von Frauen an die Führungsspitze einem Labyrinth gleicht. Es ist zwar möglich, auf verschlungenen Wegen mit vielen Hindernisse an die Spitze zu kommen. Doch müssen Frauen dabei weiterhin mit zahlreichenVorurteilen und gelegentlich offenen Widerständen der Männer und der Gesellschaft insgesamt rechnen. Immer noch tragen sie zudem die größeren Belastungen im häuslichen Bereich und die Verantwortung für die Kindererziehung. Um die zum Teil sogar besseren Führungspotenziale von Frauen zu nutzen, schlägt Eagly grundlegende Änderungen in Organisationen vor; so sollte es beispielsweise größere Flexibilität in den Arbeitszeiten geben, die Work-Life-Balance ermöglicht und Frauen nicht dazu zwingt, bis abends spät arbeiten zu müssen.

Informationen: Prof. Rolf van Dick, Campus Bockenheim, Abteilung für Sozialpsychologie, Center for Leadership and Behavior in Organizations, Tel: (069)798-23727, vanDick@psych.uni-frankfurt.de