Welche Möglichkeiten hat man bei der Baufinanzierung?

Nach wie vor träumen viele Bundesbürger vom schönen Eigenheim im Grünen. Das notwendige Geld haben allerdings nur die wenigsten auf Anhieb zur Verfügung. Deshalb nutzen sie verschiedene Finanzierungsmodelle, mit denen sie das kostspielige Vorhaben realisieren können. Zu den wichtigsten Möglichkeiten zählen dabei das Annuitäten-Darlehen, der Bausparvertrag und die Eigenheimrente. Doch worin bestehen eigentlich die Unterschiede? Wir haben es uns einmal genauer angesehen.

Die Baufinanzierung per Annuitäten-Darlehen

Das Annuitäten-Darlehen ist eine beliebte Möglichkeit zur Realisierung eines Hausbauprojekts. Dabei handelt es sich um eine Form der Baufinanzierung, die sich aus einem Ratenkredit und einem Zinsmodell zusammen setzt. Der Kreditnehmer zahlt hierbei über einen festgelegten Zeitraum konstante Beträge zurück. Diese setzen sich aus einem Zins- und einem Tilgungsanteil zusammen. Der Zinsanteil wird dabei mit der Zeit kleiner. Wie Zinsen und Tilgung genau berechnet werden, findet man in diesem Lexikonartikel von gruenderszene.de übersichtlich erklärt.

Das Annuitäten-Darlehen bietet eine Reihe von Vorteilen, die es für Anleger interessant macht:

 

  • lange Zinsbindungsdauer von bis zu 15 Jahren
  • sehr gute Kalkulationsgrundlage (keine Ratenschwankungen)
  • Tilgung wirkt zinsmindernd
  • nach 10 Jahren ordentliche Kündigung möglich
  • Sonderkündigungen sind möglich

Bei allen Vorteilen gibt es auch einige Dinge, die man beim Annuitätendarlehen beachten sollte:

  • vertragliche Verbindlichkeiten können während der Zinsbindungsdauer nicht gekündigt werden
  • nach Ablauf der Zinsbindung besteht ein Zinsänderungsrisiko
  • Änderung des Zinssatzes neben den vereinbarten Sonderzahlungen in der Regel nicht möglich

Der Klassiker – der Bausparvertrag

Der Bausparvertrag ist noch immer die Methode, die von den meisten Hausbauern in Anspruch genommen wird. Dabei schließt der Bausparer einen Vertrag mit der Bausparkasse ab. Er verpflichtet sich, in einem bestimmten Zeitraum eine bestimmte Summe anzusparen. Zu einem festgelegten Zeitpunkt, bekommt er dann den Rest des Betrags als zinsgünstiges Darlehen ausgezahlt. Die momentan geringen Zinsen für eine Baufinanzierung lassen viele Bausparer zu dieser Variante greifen.

Der große Vorteil des Bausparvertrags besteht in seiner Planungssicherheit und den günstigen Zinsen. Die gleichbleibenden niedrigen Zinsen machen den Bausparvertrag auch für Anleger interessant, die kein Haus bauen wollen, sondern auf Rendite aus ist. Da das Geld aus einem geschlossenen System stammt (von den Sparern), bleiben die Zinsen unabhängig von den Entwicklungen auf dem Finanzmarkt gleich.

Die Vorteile eines Bausparvertrags:

  • niedrige Zinsen über die gesamte Vertragslaufzeit
  • hohe Renditen
  • keine Kursrisiken, sichere Anlageform
  • staatliche Förderung für Bausparer
  • Flexibilität bei Verwendungszweck des Geldes

Darüber hinaus gibt es natürlich auch einige Nachteile, die beachtet werden sollte:

  • keine Sicherheit über den Zuteilungszeitpunkt des Geldes
  • bei niedrigem Kreditzinsen geringere Guthabenzinsen während der Ansparphase als bei anderen Anlageformen
  • Darlehen schneller getilgt als bei Hypothekendarlehen → höhere monatliche Belastung
  • bei meisten Bausparkassen Bearbeitungsgebühr von etwa 1,6% der gesamten Bausparsumme

Tipp:   Natürlich kann ein Bausparvertrag nicht nur zur Finanzierung von Privatimmobilien genutzt werden. Auch gewerbliche Bauprojekte lassen sich damit realisieren. Welche Faktoren dabei neben dem Standort, der Büroraumgestaltung und der Farbgebung zu beachten sind, erfährt man in diesem Artikel.

Die Eigenheimrente – Bauen mit staatlicher Unterstützung

Eine weitere häufig genutzte Variante der Baufinanzierung ist die Eigenheimrente (Wohn-Riester). Ziel der Finanzierungsform ist es, den Anreiz für eine private Altersvorsorge zu erhöhen. Dies geschieht, indem Genossenschaftswohnungen, Eigenheimwohnungen und Wohnungen im eigenen Haus gefördert werden. Voraussetzung ist, dass die Immobilien von den Anlegern selbst genutzt werden. Beim Wohn-Riester kann man zwischen 75 und 100% des geförderten Kapitals zum Kauf der Immobilien einsetzen.

Die Vorteile der Eigenheimrente:

  • staatliche Unterstützung
  • Weiternutzung bestehender Riesterverträge möglich
  • günstige Zinsen sicher

Die Nachteile einer Eigenheimrente:

  • Besteuerung im Rentenalter
  • unter Umständen komplette Förderung zurückzuzahlen
  • nicht jede Immobilie gefördert, die selbst genutzt wird
  • weniger Flexibilität, da Immobilie im Alter genutzt werden muss

Wer sich genauer über das Thema Wohn-Riester informieren möchte, findet im Handelsblatt eine anschauliche Übersicht über alle wichtigen Aspekte. Dabei geht es um verschiedene Nutzungsmöglichkeiten, staatliche Zulagen und die Vielfalt der Riester-Produkte. Außerdem bekommt man hier in anschaulicher Form erklärt, wer förderberechtigt ist.