Forderung nach Frauenquote im Aufsichtsrat zeigt Wirkung

Aufsichtsratsmitglieder von DAX-Unternehmen verdienen im Schnitt 140.000 Euro, ihre Kollegen im MDAX nur 74.000 Euro im Jahr. Zu diesem Ergebnis kommt Prof. Dr. Peter Ruhwedel in seiner gerade veröffentlichten „Studie zur Effizienz, Besetzung und Transparenz deutscher Aufsichtsräte“. Der wissenschaftliche Direktor des KompetenzCentrums für Unternehmensführung & Corporate Governance an der FOM Hochschule hat alle öffentlich verfügbaren Informationen zur Arbeitsweise der Aufsichtsräte analysiert – darunter Websites sowie Geschäfts- und Corporate-Governance-Berichte.

„Für die zweite Auflage meiner Studie habe ich den Kreis der untersuchten Gremien um die MDAX-Aufsichtsräte erweitert – und dabei neben der Vergütung weitere Unterschiede entdeckt“, berichtet Peter Ruhwedel. „Während sich die Arbeit der DAX-Aufsichtsräte im Vergleich zum Vorjahr beispielsweise weiter positiv entwickelt hat, besteht im MDAX Nachholbedarf bei Arbeitsweise, Besetzung und Transparenz der Gremien.“ So tagten etwa die Aufsichtsräte von RWE oder der Deutschen Telekom deutlich häufiger als im Vorjahr und richteten mehr Ausschüsse ein.

Generell gilt: Deutschlands Aufsichtsräte werden weiblicher und internationaler. „Zwar liegt die Frauenquote nach wie vor zum Teil deutlich unter den von der EU-Kommission geforderten 40 Prozent“, so Ruhwedel, „aber bei den Neubesetzungen liegt der Frauenanteil in diesem Jahr bei 39 (DAX) bzw. 35 Prozent (MDAX). Zudem achten die Unternehmen verstärkt auf das Profil der Kandidaten statt auf ihre Netzwerkzugehörigkeit.“ Für die anstehenden Aufsichtsratswahlen im Superwahljahr 2013 solle beispielsweise die Transparenz über die Kandidaten deutlich erhöht werden, damit die Aktionäre auf den Hauptversammlungen eine echte Wahl haben. Dies komme auch der EU-Forderung zur Einführung einer Frauenquote entgegen.

Die gemeinnützige FOM Hochschule gehört zur Stiftung BildungsCentrum der Wirtschaft (BCW) in Essen. Aktuell zählt die Hochschule in Essen und weiteren 24 Städten in Deutschland und Luxemburg 21.000 Studierende. Das Besondere: Sie absolvieren die staatlich anerkannten und akkreditierten Bachelor- und Masterstudiengänge berufsbegleitend parallel zu Job oder Ausbildung.

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