Radiologin erhält Coolidge Award 2011

Im Rahmen des deutschen Röntgenkongresses, der vom 01.-04.Juni 2011 in Hamburg stattfindet, wird der alljährlich ausgeschriebene und mit 15.000 € dotierten Coolidge Award an Frau Dr. Janine Hoffmann (31) aus der Abteilung für diagnostische und interventionelle Radiologie des Herzzentrums Leipzig verliehen.

Chefarzt Prof. Dr. med. Matthias Gutberlet, selbst ehemaliger Preisträger, nimmt stellvertretend für das interdisziplinäre Team aus Kardiologen und Radiologen des Herzzentrums Leipzig das Preisgeld zur Unterstützung der weiteren Forschungstätigkeit entgegen.

Überzeugen konnte Frau Dr. Hoffmann mit der Arbeit “Rechtsherzbeteiligung beim ST-Hebungsinfarkt. Risikostratifizierung durch Erhebung von Wandbewegung, Ödem und Delayed Enhancement in der kardialen Magnetresonanztomographie (MRT)“.

Bisher konzentrierte sich die kernspintomografische Bildgebung nach einem Herzinfarkt vor allem auf die Veränderungen des Herzmuskels der linken Herzkammer. Am bisher größten in der MRT untersuchten Patientenkollektiv von 450 Patienten mit ST-Hebungsinfarkt nach Angioplastie konnte die Arbeitsgruppe um Frau Dr. J. Hoffmann und Herrn Dr. M. Grothoff, Oberarzt in der Abteilung für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, zeigen, dass bei einigen Patienten auch Infarktfolgen im dünneren Muskel der rechten Herzkammer nachzuweisen sind. Eine Rechtsherzbeteiligung beeinflusst die weiterführende Therapie und hat eine große prognostische Relevanz für die betroffenen Patienten. Bislang wurde die Rechtsherzbeteiligung vor allem elektrokardiographisch und echokardiographisch diagnostiziert. Beide Methoden haben jedoch spezifische Einschränkungen. Die MRT kann künftig zur Schließung dieser diagnostischen Lücke beitragen.

Über den Coolidge Award:
Der Coolidge-Award, verliehen durch GE Healthcare, einem Anbieter für medizintechnische Lösungen und Dienstleistungen, wurde in diesem Jahr bereits zum 18. Mal vergeben und ist damit zu einer feste Institution in der deutschen Radiologie geworden. Die Teilnahme ist jungen Wissenschaftlern unter 38 Jahren vorbehalten. Mit dem Preisgeld sollen neue innovative Projekte unterstützt werden. Das Thema der eingereichten Studie kann aus jedem beliebigen Bereich der radiologischen bildgebenden Diagnostik stammen. 4 renommierte Professoren aus den Fachgebieten Radiologie, Neuroradiologie und Nuklearmedizin bilden eine unabhängige Jury, welche die beste der eingereichten Arbeiten bestimmt. Zu den früheren Preisträgern zählen viele Radiologen und Lehrstuhlinhaber namhafter Universitäten.

Der Coolidge Award ist nach dem Wissenschaftler William D. Coolidge benannt, der einen entscheidenden Beitrag zur bildgebenden Radiologie, insbesondere zur Entwicklung der Röntgenröhre geleistet hat. Er war Leiter des GE Forschungslabors in Schenectady/USA. Seine Laufbahn begann er als Doktor der Philosophie mit der Promotion in Leipzig.