Dr. Carola Greve erhält Margarethe Koenig Preis

Zum zweiten Mal wurde am 27.02.2013 während der Mitgliederversammlung der Alexander-Koenig Gesellschaft e.V. im Zoologischen Forschungsmuseum Alexander Koenig – Leibniz Institut für Biodiversität der Tiere der Margarethe Koenig Preis zur Förderung von jungen Frauen in der Wissenschaft vergeben. Dr. Carola Greve erhielt den Preis aufgrund besonderer wissenschaftlicher Expertise innerhalb moderner molekularbiologischer Methoden.

Zwei Mitarbeiter des Museum Koenig und mehrere externe Gutachter wählten unter der Leitung von Dr. Dennis Rödder, Herpetologe am ZFMK, Dr. Carola Greve aus, weil sie mit besonderer Effizienz und qualitativer Güte ganz neue Forschungsergebnisse durch molekulargenetische Analysen ermittelt hat. „Die besondere internationale Bedeutung der molekularbiologischen Arbeiten am Museum Koenig wird auch in der Vergabe dieses Preises deutlich“ erläuterte Prof. Dr. Wolfgang Wägele. Und Dr. Rainer Hutterer, Leiter der Abteilung Arthropoda und Schneckenforscher am Museum Koenig, ergänzte in seiner Laudatio: „Greve beschrieb, dass es sich bei Individuen der Art Theba pisana nicht, wie zunächst angenommen, nur um eine Art sondern um 15 Arten handelt“. Moderne neu entwickelte molekularbiologische Methoden wurden angewandt, weil die DNA der Schnecken mit den normalen Standard-Methoden nicht analysiert werden konnte. Zusätzlich wurden neue und besondere Evolutionsmechanismen in trockenen Habitaten erkannt. Ein weiteres Ergebnis ist, dass die Gattung Theba wahrscheinlich vor 36 Mio Jahren auf den Kanaren entstanden ist. Vor ihrer Promotion schrieb Greve über die Phylogenie von Libellen eine Diplomarbeit am Museum Koenig und eignete sich besondere Methoden als Mitarbeiterin in der pharmazeutischen Biologie in Bonn an.

„Der Preis ermöglicht es mir, meine weitere wissenschaftliche Laufbahn insbesondere durch die Einwerbung von Projektgeldern, durch das Anfertigen von Publikationen und durch die Teilnahme an Tagungen vorzubereiten“ freute sich die Preisträgerin und Mutter eines kleinen Sohnes sichtlich über den Gewinn.

Der Margarete Koenig Preis ist nach der Ehefrau des Museumsgründers benannt. Er umfasst einen Arbeitsvertrag über 12 Monate und verfolgt das Ziel, jüngst promovierte Wissenschaftlerinnen des eigenen Instituts zu fördern. Die Preisträgerinnen sollen das Jahr nutzen, um Ergebnisse zu publizieren, an Fortbildungen und Kongressen teilzunehmen, Anträge und Bewerbungen zu schreiben. Erste Trägerin des neuen Preises ist Dr. Julia Schwarzer mit einer Arbeit über Buntbarsche im unteren Kongofluss.

Margarethe Koenig war Ehefrau des Gründers des Museums Koenig, stand 56 Jahre an der Seite ihres Mannes und begleitete ihn fast auf allen seinen ausgedehnten Forschungsreisen. Sie hatte auch einen großen Anteil an der Gründung des Forschungsmuseums, des Lebenswerkes ihres Mannes. Dies sind zweifellos Gründe genug, einen der Frauenförderung in der Zoologie gewidmeten Preis nach dieser großartigen Frauenpersönlichkeit zu benennen!