„Die Super-Nannys“

Mit Super-Nannys titulierte das manager magazin (2/14) die prominente Riege der Finanzaufseherinnen. Und das sind nicht wenige. Und sie haben Macht: „In den Topetagen der Banken dominieren weiterhin die Männer. Trotzdem haben Sie es immer öfter mit Frauen zu tun –als Aufpasser“, so mm. Die Banker könnten darauf mit Frauen im Vorstand reagieren, oder?

Der Internationale Währungsfonds (IWF) wird von Christine Lagarde geführt, „seit sich ihr Vorgänger, Dominique Strauss-Kahn, von seiner Libido aus der Kurve tragen ließ (nette, aber verniedlichende  Formulierung aus mm). Vor kurzem wurde Janet Yellen zur obersten Aufseherin der US-Notenbank (Federal Reserve System, Fed) ernannt. Viele werden sich noch an ihren Vor-Vorgänger, Alan Greenspan, erinnern. Vor seinen Entscheidungen zitterten die Börsianer und Anleger. Die US-Börsenaufsicht wird seit einem Jahr von Mary Jo White, Spitzname Pitbull (mm) geleitet.

Die Chefin der EZB-Bankenaufsicht ist seit Anfang des Jahres die Französin Danièle Nouy. Das EU-Parlament wählte sie in diese Position. Ihre deutsche Gegenkandidatin war Dr. Elke König, seit gut zwei Jahren Präsidentin der Bundesanstalt für Finanzdiensleistungsaufsicht (Bafin).

Die Bafin ist offensichtlich eine  Karriereschmiede für Frauen. Sabine Lautenschläger startete hier als Direktorin der Bankenaufsicht bevor sie zur Vize-Präsidentin der Bundesbank ernannt wurde. In Kürze wird sie als Mitglied des  Direktoriums der Europäischen Zentralbank (EZB) die europäischen Banken unter die Lupe nehmen.

Als Nachfolger für den vakanten Posten von Lautenschläger in der Bundesbank stehen aus der Bafin Elke König und Frauke Menke zur Verfügung. Menke, Aufsicht über Großbanken und ausgewählte Kreditbanken, mangelt es laut Medien am diplomatischen Fingergefühl. Die Querelen mit der Deutschen Bank gingen durch die ganze  Presse. Außerdem gilt als potenzielle Nachfolgerin für den Bundesbank-Vorstand  noch Claudia Buch, Präsidentin Institut für Wirtschaftsforschung Halle mit Schwerpunkt Bankenaufsicht-Forschung.

Fazit: Dass es eine Frau wird, ist sehr wahrscheinlich. Es ist an der Zeit, dass die die Männerdomäne in den Top-Etagen darüber mal nachdenkt. Es gibt genügend  Bankerinnen, die im Vorstand ihren „Mann“ stehen könnten.