Gehälter von IT-Mitarbeitern steigen um 3,2 Prozent

Aber: Frauen sind im IT-Bereich selten und werden schlechter bezahlt. Bei den in der Kienbaum-Studie erfassten Positionen beträgt der Frauenanteil nur 13 Prozent. Während in der Gruppe der Fachkräfte immerhin 15 Prozent weiblich sind, sind Frauen in den Führungspositionen der IT lediglich mit einem Anteil von sieben Prozent vertreten.

Führungskräfte und Spezialisten im IT-Bereich verdienen in diesem Jahr deutlich mehr als 2011: Die Grundvergütung der IT-Mitarbeiter in deutschen Unternehmen ist im Vergleich zum Vorjahr um durchschnittlich 3,2 Prozent gestiegen. Die Steigerungsrate ist damit ähnlich hoch wie bei Mitarbeitern in Marketing und Vertrieb, allerdings etwas niedriger als diejenige in technischen und kaufmännischen Funktionen. Die Unternehmen haben die Gehälter ihrer IT-Führungskräfte um 3,4 Prozent erhöht, die Vergütung der Fachkräfte hoben sie um 3,2 Prozent an. Das ergab eine aktuelle Studie der Managementberatung Kienbaum zur Vergütung von Führungskräften und  Spezialisten in IT-Funktionen. Dazu hat Kienbaum die Daten von 5.500 Positionen aus 550 Unternehmen analysiert. „Eine der Hauptursachen für die deutlich gestiegenen Gehälter ist neben der weiterhin positiven wirtschaftlichen Entwicklung die Situation auf dem Arbeitsmarkt: Die Nachfrage nach qualifizierten IT-Fach- und Führungskräften ist anhaltend hoch, während zugleich nur eine geringe Anzahl an Kandidaten auf dem Markt ist“, sagt Christian Näser, Vergütungsexperte bei Kienbaum.

Gehaltserhöhungen gehen im Laufe des Berufslebens zurück

Wie stark ein Unternehmen das Gehalt eines IT-Mitarbeiters erhöht, hängt unter anderem davon ab, über wie viel Berufserfahrung der betreffende ITler bereits verfügt: Zu Beginn der Berufstätigkeit steigt sein Gehalt noch überdurchschnittlich, zum Ende seiner beruflichen Laufbahn ist die Steigerungsrate jedoch nur noch unterdurchschnittlich. IT-Führungskräfte mit einer Berufserfahrung zwischen sechs und elf Jahren konnten beispielsweise von 2011 auf 2012 eine deutliche Gehaltssteigerung von fünf Prozent verbuchen, während Mitarbeiter in der gleichen Position mit mehr als 20 Jahren Berufserfahrung nur 2,8 Prozent mehr  Gehalt erhielten.

Leiter der IT-Anwendungsentwicklung sind Spitzenverdiener

Die Gehälter der IT-Führungskräfte in deutschen Unternehmen variieren deutlich: Die bestbezahlte Position ist der Leiter IT-Anwendungsentwicklung mit einem durchschnittlichen Jahresgehalt von 115.000 Euro, dicht gefolgt von den Verantwortlichen für IT-Architektur, -Methoden und -Werkzeuge und dem Leiter IT-Betrieb, die jeweils mit 113.000 Euro jährlich vergütet werden. Auf dem letzten Platz im Gehaltsranking der Führungskräfte liegt der Leiter IT-Projektmanagement mit einem durchschnittlichen Jahresverdienst von 93.000 Euro. In der Kategorie der IT-Spezialisten sind die IT-Security-Manager mit 82.000 Euro am besten bezahlt; Schlusslicht in dieser Gruppe sind die IT-User-Helpdesk-Spezialisten, die mit 45.000 Euro jährlich vergütet werden.

In Westdeutschland sind Gehälter deutlich höher

Die Vergütung von Führungskräften, Spezialisten und Sacharbeitern in den IT-Abteilungen deutscher Unternehmen variiert auch regional erheblich: In vielen westlichen Ballungsräumen, zum Beispiel in Frankfurt am Main, München, Düsseldorf und Dortmund, werden IT-Führungskräfte am besten vergütet: Sie erhalten rund zehn Prozent mehr Gehalt als im Bundesschnitt. In den östlichen Bundesländern sind die Jahresgesamtbezüge der IT-Mitarbeiter dagegen deutlich geringer und erreichen nur rund 80 Prozent der durchschnittlich in Deutschland gezahlten Gehälter.

Variable Vergütung ist weit verbreitet

Ein Großteil der IT-Mitarbeiter kommt in den Genuss einer variablen Vergütungskomponente: 84 Prozent der Führungskräfte im IT-Bereich erhalten einen jährlichen Bonus, der in der Regel 15 Prozent der Gesamtdirektvergütung ausmacht, was durchschnittlich einem Betrag von gut 18.000 Euro entspricht. Darüber hinaus zahlen die Unternehmen 71 Prozent ihrer IT-Spezialisten einen Bonus, der im Schnitt 5.500 Euro beträgt. Das entspricht einem Anteil von sieben Prozent ihrer Gesamtbezüge.

Frauen sind im IT-Bereich selten und werden schlechter bezahlt

Im IT-Bereich sind Frauen deutlich unterrepräsentiert: Bei den in der Kienbaum-Studie erfassten Positionen beträgt der Frauenanteil nur 13 Prozent. Während in der Gruppe der Fachkräfte immerhin 15 Prozent weiblich sind, sind Frauen in den Führungspositionen der IT lediglich mit einem Anteil von sieben Prozent vertreten.

Zudem werden Frauen in gleicher Position geringer bezahlt als ihre männlichen Kollegen. Am deutlichsten macht sich dieser Unterschied auf der Führungsebene bemerkbar: Frauen in IT-Führungspositionen verdienen im Schnitt fünf Prozent weniger als ihre direkten männlichen Kollegen.

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