„Frauen in Chefetagen tragen Kopftuch und Putzeimer“

Harald Schmidts böser Spruch zur Frauenquote bringt die Realität auf den Punkt . Wie die Geschlechterverteilung in Aufsichtsräten und Vorständen der DAX 160-Unternehmen vor einem Jahr aussah, hat die Hans-Böckler-Stiftung in einer Erhebung festgehalten. Geändert hat sich seitdem lediglich die politisch geschürte Diskussion um die Frauenquote. Eine Diskussion, die aber inzwischen alle Gesellschaftschichten sensibilisiert hat.

Wie vergleichsweise zahm sich die Diskussion um die Frauenquote noch vor einem Jahr darstellte, ist in einem Beitrag von Petra Riedel, Journalistin in München,  im Magazin Mitbestimmung 04/2010 der Hans-Böckler-Stiftung nachzulesen. Auszug:

„In Deutschland geht es wohl weiter wie bisher: Soeben sind die Grünen im Bundestag mit ihrem schon öfter gestellten Antrag auf eine 40-Prozent-Quote in Aufsichtsräten gescheitert. Diesmal stimmte auch die SPD dafür, obwohl sie in ihrer Regierungszeit in der Großen Koalition den Grünen-Antrag zweimal abgelehnt hatte. Und wer war im Jahr 2001 noch Partner in der Berliner Koalition, als statt dem Gleichstellungsgesetz für die Privatwirtschaft nur eine Selbstverpflichtung der Unternehmen zustande kam? Genau, die Grünen. Je näher man der Macht kommt, umso schwieriger wird der Einsatz für die Frauen.“

Riedel hat sich getäuscht. Es geht nicht weiter wie bisher.  Die Debatte Frauenquote schlägt Wellen, aber zu einem Tsunami reicht es trotzdem noch nicht. Kanzlerin Merkel hat ein Machtwort gesprochen und das heißt: No.

Die Böckler-Erhebung von Marion Weckes: „Geschlechterverteilung in Vorständen und Aufsichtsräten“ mit Daten aus den Jahren 2010, 2009 und 2008 finden Sie unter www.boeckler.de/pdf/mbf_gender_2010.pdf