Frauen erwarten keinen Karriere-Nutzen

67 Prozent der Frauen im mittleren Management sind davon überzeugt, dass sich ihre berufliche Situation durch die Einführung einer gesetzlichen Frauenquote für Vorstände und Aufsichtsräte börsennotierter Unternehmen nicht ändern würde.

Jede Zweite ist darüber hinaus der Meinung, dass die derzeitige Diskussion den Kern des eigentlichen Problems generell nicht trifft. Das sind Ergebnisse einer aktuellen Befragung von Frauen im mittleren Management im Auftrag der Personalberatung Rochus Mummert.

„Die Ergebnisse der Umfrage haben unsere Beobachtungen in der täglichen Praxis bestätigt“, sagt Studienleiter Bernhard Walter, Personalberater bei Rochus Mummert. „Die deutliche Mehrzahl der Frauen im mittleren Management braucht keine ideologischen Hoffnungswerte auf mögliche Abstrahleffekte in der Zukunft, sondern konkrete Lösungen, um Karriere und Familie hier und jetzt besser miteinander vereinbaren zu können.“

Lediglich die jüngeren Managerinnen scheinen sich für ihre persönliche Karriere etwas mehr von einer gesetzlichen Frauenquote zu versprechen. Erwartet in der Altersgruppe der 20- bis 29-Jährigen doch immerhin gut jede zweite Befragte einen positiven Effekt auf die eigene berufliche Situation. „Diese Hoffnungen auf einen Wandel in der Berufswelt sind sicherlich nicht aus der Luft gegriffen, aber bis beispielsweise Führungspositionen in Teilzeit in den Unternehmen eine Selbstverständlichkeit sind, dürften noch mindestens fünf bis zehn Jahre vergehen. Die erfahreneren Managerinnen sehen das also durchaus etwas realistischer“, so Personalberater Walter weiter.

Ein zusätzliches Problem ist, dass allein mit der Einführung einer gesetzlichen Frauenquote für börsennotierte Unternehmen noch keine einzige Topmanagementposition mit einer Frau besetzt wäre. „Schon heute erleben wir bei unseren Mandanten, dass es häufig nicht am Willen der Unternehmen mangelt, sondern an den geeigneten Kandidatinnen“, sagt Personalexperte Walter. „Um hier den dringend benötigten Unterbau an Managerinnen zu schaffen, führt für Politik und Wirtschaft kein Weg daran vorbei, vor allem die Rahmenbedingungen für Frauen im mittleren Management zu verbessern.“

Die Studie

Für die Untersuchung „Frauen im mittleren Management“ wurden zwischen Januar und Februar 2012 im Auftrag der Personalberatung Rochus Mummert 119 Frauen im mittleren Management von Unternehmen mit mindestens 50 Mitarbeitern aus den Branchen Handel, Dienstleistungen und produzierendes Gewerbe/Industrie befragt.

Über Rochus Mummert

Dr. Rochus Mummert gründete vor nahezu 40 Jahren die heute unter der Dachmarke Rochus Mummert firmierende Unternehmensberatung, die sich der Gewinnung und Förderung von Management-Elite verpflichtet hat. Seitdem wurden mehr als 35.000 Führungskräfte, Gesellschafter und Unternehmer beraten, mehrere tausend Top-Management-Positionen erfolgreich besetzt und zahlreiche Management-Potenzial-Analysen sowie Management- und Gesellschafter-Beratungen durchgeführt. Die Erfahrung des Hauses erstreckt sich auf alle Wirtschaftszweige, Funktionen und Unternehmensgrößen – im Inland wie im Ausland, im mittelständischen Bereich wie auch in Konzernen. Durch die Ergebnisse der Arbeit hat sich Rochus Mummert in der Spitzengruppe der Branche etabliert.