Gehälter von Geschäftsführern steigen im Schnitt um 3,2 Prozent

Die deutschen Unternehmen erhöhen die Grundgehälter ihrer Geschäftsführer im Vergleich zum Vorjahr um 3,2 Prozent. Die Steigerungsrate fiel bei den Vorsitzenden mit 4,0 Prozent am höchsten aus; bei Allein-Geschäftsführern und den Mitgliedern der Geschäftsführung war sie mit 3,1 Prozent etwas geringer. Derzeit erhalten Geschäftsführer eine Gesamtvergütung von durchschnittlich 372.000 Euro im Jahr. Das ergab eine Studie der Managementberatung Kienbaum zur Vergütung von Geschäftsführern in Deutschland. Dazu hat Kienbaum die Daten von 1.358 Einzelpositionen in 736 Unternehmen untersucht.

„Durch die weiterhin unruhige wirtschaftliche Situation in Europa stehen die deutschen Unternehmen vor großen Herausforderungen. Gerade in diesen Zeiten sind motivierte Geschäftsführer unersetzlich. Umso wichtiger ist deshalb eine angemessene und leistungsgerechte Vergütung, um sie langfristig an das Unternehmen zu binden“, sagt Julia Zmitko, Vergütungsexpertin bei Kienbaum.

Unternehmensgröße hat den größten Einfluss auf Vergütung

Die Unternehmensgröße beeinflusst die Höhe der Geschäftsführergehälter am stärksten: Geschäftsführer in einem Unternehmen mit mehr als 5.000 Mitarbeitern verdienen mit durchschnittlich 807.000 Euro Bruttojahresgehalt rund doppelt so viel wie Geschäftsführer einer Firma, in der zwischen 500 und 1.000 Beschäftigte arbeiten; diese erhalten im Schnitt 379.000 Euro im Jahr. Der Geschäftsführer in einem Unternehmen mit nur 25 oder weniger Mitarbeitern verdient 170.000 Euro und damit knapp 80 Prozent weniger als ein Geschäftsführer, der für 5.000 Beschäftigte verantwortlich ist.

Erfolgsabhängige Vergütung macht großen Anteil des Gehalts aus

Neben dem Grundgehalt erhalten 93 Prozent der Geschäftsführer eine erfolgsabhängige Vergütungskomponente. Bei den Allein-Geschäftsführern macht die jährliche variable Vergütung mit durchschnittlich 65.000 Euro ein Viertel ihrer Gesamtdirektvergütung aus. Das Gehalt eines Mitglieds der Geschäftsführung besteht zu einem Drittel aus variablen Zahlungen; das entspricht einem Bonus in Höhe von 126.000 Euro. Bei einem Vorsitzenden der Geschäftsführung sind es sogar 197.000 Euro; das entspricht 36 Prozent seiner Gesamtdirektvergütung. Die variable Vergütung ist zunehmend auch mittel- und langfristig ausgestaltet, um eine nachhaltige Unternehmensentwicklung sicherzustellen: 21 Prozent der Geschäftsführer erhalten eine mehrperiodige variable Vergütung in Form von Long Term Incentives. Die durchschnittliche Höhe beträgt 95.000 Euro.

„Boni haben sich in den vergangenen Jahren als Vergütungsinstrument für Geschäftsführer und Führungskräfte in Deutschland flächendeckend durchgesetzt. Durch die Verbindung von Unternehmenserfolg und Vergütung wollen die Firmen die unternehmerische Verantwortung ihrer Geschäftsführer stärken, ihre Identifikation mit dem Unternehmen verbessern und ihre Motivation fördern“, sagt Kienbaum-Vergütungsexpertin Zmitko.

Eine qualifizierte Ausbildung zahlt sich aus

Je höher der Bildungsabschluss eines Geschäftsführers ist, desto höher ist tendenziell auch seine Vergütung: Geschäftsführer mit einer Promotion verdienen mit 441.000 Euro durchschnittlich 57.000 Euro mehr als Stelleninhaber mit einem Universitäts-Diplom. Ein Geschäftsführer mit Berufsausbildung, aber ohne akademischen Abschluss erhält mit durchschnittlich 308.000 Euro ganze 133.000 Euro weniger als ein Stelleninhaber mit Promotion auf gleicher Ebene.

„Ein qualifizierter Abschluss erhöht die Chancen erheblich, in der Unternehmenshierarchie vor allem größerer Unternehmen bis in die Geschäftsführung oder in den Vorstand aufzusteigen. Geschäftsführer erzielen, besonders wenn sie promoviert haben, im Allgemeinen eine höhere Vergütung als Stelleninhaber auf gleicher Ebene ohne Doktortitel. Dieses Gehaltsgefälle wird allerdings zum großen Teil dadurch verursacht, dass bestimmte Ausbildungsabschlüsse den Zugang zu höheren Positionen überhaupt  erst ermöglichen“, sagt Julia Zmitko von Kienbaum.

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Erik Bethkenhagen
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