Gehälter von Kaufleuten steigen um drei Prozent

Führungskräfte und Spezialisten in kaufmännischen Funktionen verdienen deutlich mehr als im vergangenen Jahr: Die deutschen Unternehmen haben die Gehälter ihrer kaufmännischen Führungskräfte und Spezialisten im Schnitt um 3,3 Prozent angehoben, bei den Sachbearbeitern waren es 2,5 Prozent. Damit erhalten kaufmännische Führungskräfte durchschnittlich eine Gesamtvergütung von 124.000 Euro im Jahr, während Spezialisten im Schnitt 64.000 Euro und Sachbearbeiter 47.000 Euro verdienen. Das ergab der aktuelle Vergütungsreport „Führungskräfte & Spezialisten in kaufmännischen Funktionen“ der Managementberatung Kienbaum. Für diese Studie hat Kienbaum knapp 4.600 Positionen in 577 Unternehmen analysiert.

Führungskräfte: Je größer das Unternehmen, desto höher das Gehalt

Die Unternehmensgröße beeinflusst die Vergütung von Führungskräften in kaufmännischen Funktionen erheblich: Eine kaufmännische Führungskraft in einem Unternehmen mit mehr als 5.000 Beschäftigten verdient mit 151.000 Euro durchschnittlichem Jahresgehalt gut 75 Prozent mehr als eine Führungskraft in einem Unternehmen mit bis zu 50 Mitarbeitern, die lediglich 86.000 Euro erhält. „Vor allem bei Führungspositionen nimmt mit der Größe des Unternehmens auch der Verantwortungsumfang und die Komplexität der Aufgabenstellungen zu. Je mehr Fähigkeiten und Engagement von den Führungskräften gefordert werden, desto höher ist in der Regel auch die Vergütung“, erklärt  Julia Zmitko, Kienbaum-Vergütungsexpertin und Leiterin der Studie.

Unternehmensgröße spielt bei Spezialisten-Gehältern eine geringere Rolle

Bei den Spezialisten und Sachbearbeitern wirkt sich die Mitarbeiterzahl eines Unternehmens in geringerem Maße auf die Vergütung aus: Unternehmen mit mehr als 5.000 Beschäftigten zahlen ihren kaufmännischen Spezialisten durchschnittlich 75.000 Euro im Jahr, während Arbeitgeber mit bis zu 50 Mitarbeitern Spezialisten in kaufmännischen Funktionen ein Jahresgehalt von 55.000 Euro zahlen. Somit verdienen Spezialisten in größeren Unternehmen lediglich 36 Prozent mehr als in kleineren Firmen.

Bei den Sachbearbeitern ist diese Differenz noch geringer: Bei einem Arbeitgeber mit mehr als 5.000 Beschäftigten verdienen kaufmännische Sachbearbeiter mit 52.000 Euro nur 27 Prozent mehr als Sachbearbeiter in Unternehmen mit bis zu 50 Mitarbeitern, die im Schnitt 41.000 Euro erhalten.

Boni sind unter kaufmännischen Mitarbeitern weit verbreitet

Ein Großteil der Führungskräfte in kaufmännischen Funktionen kommt in den Genuss eines Bonus: 86 Prozent erhalten einen solchen variablen Vergütungsbestandteil. Im Schnitt beträgt der Bonus knapp 24.000 Euro; das entspricht 17 Prozent ihrer Gesamtdirektvergütung. Bei den Spezialisten beziehen 53 Prozent ein variables Salär, bei den Sachbearbeitern sind es 44 Prozent. Die variable Vergütung der Spezialisten beträgt durchschnittlich rund 6.000 Euro, ein Anteil von acht Prozent ihres Gesamtgehalts. Sachbearbeiter erhalten im Schnitt einen Bonus von knapp 3.000 Euro, was einem Anteil von vier Prozent ihres Jahresgehalts entspricht.

Unternehmen setzen auf betriebliche Altersversorgung

Die betriebliche Altersversorgung ist die wichtigste Zusatzleistung für Mitarbeiter in kaufmännischen Funktionen: Drei Viertel der Führungskräfte und 65 Prozent der Fachkräfte erhalten diese Zusatzleistung. Mit rund 60 Prozent sind beitragsorientierte Leistungszusagen besonders weit verbreitet. Dabei hängt das spätere Versorgungsniveau vom Erfolg der Anlage im Zeitverlauf ab. „Die klassische Leistungszusage verliert zunehmend an Bedeutung, weil sich bei ihr Aufwand und Risiken schlechter kontrollieren lassen als bei beitragsorientierten Zusagen“, sagt Zmitko.

Eine Promotion zahlt sich besonders für kaufmännische Führungskräfte aus

Je höher der Bildungsabschluss, desto mehr verdient ein kaufmännischer Mitarbeiter im Schnitt: Unternehmen vergüten promovierte Führungskräfte mit durchschnittlich 162.000 Euro deutlich besser als deren Kollegen mit Diplom oder Masterabschluss, die 123.000 Euro erhalten. „Vergleichbare Positionen werden jedoch unabhängig vom Ausbildungsabschluss des Positionsinhabers ähnlich vergütet. Solche Gehaltsunterschiede lassen sich vielmehr eher durch andere Faktoren wie zum Beispiel die Unternehmensgröße erklären, weil größere Unternehmen Führungspositionen sehr häufig mit Akademikern besetzen“, sagt Kienbaum-Vergütungsexpertin Julia Zmitko.

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