Mädchen forschen und tüfteln bei Fraunhofer

86 Mädchen fahren am 14. April 2011 die Computer hoch, streifen sich Laborkittel über und machen mit beim jährlichen Girls‘Day am Fraunhofer-Institutszentrum Schloss Birlinghoven. In 17 verschiedenen Workshops können sie spannende Fragen untersuchen. Dabei geht es um aktuelle Themen aus den Bereichen Informatik, Physik, Biologie und Mathematik.

Die Fraunhofer-Institute des Institutszentrums steuern auch zwei Exponate zur Girls’Day-Auftaktveranstaltung im Bundeskanzleramt am 13. April 2011 bei. In Begleitung von Bundeskanzlerin Angela Merkel absolvieren 24 Schülerinnen einen Technik-Parcours. In praxisnahen Kursen zum Mitmachen können die Mädchen der Klassen 5 bis 10 ab 9 Uhr am Fraunhofer-Institutszentrum Schloss Birlinghoven in Sankt Augustin auf Entdeckungsreise gehen. In ein- bis dreistündigen Workshops erforschen sie vielfältige Themen aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Bereichen. »Die Mädchen können beispielsweise mit selbstgebauten Spektrografen das Licht untersuchen, ein Portal für die Deutsche Digitale Bibliothek gestalten oder einen Blick hinter die Kulissen der ‚Hightech-Feuerwehr’ werfen«, sagt Prof. Dr. Stefan Wrobel, Sprecher des Institutsleiterrates am Fraunhofer-Campus. Außerdem erarbeiten sie mit den Wissenschaftlern spannende Themen aus dem Alltag: Was verraten wir in sozialen Netzwerken über uns, ohne es zu wissen? Und warum zeigen alle Webseiten plötzlich Angebote für die CD oder DVD, nach der man gerade gesucht hat? Für die Mädchen, die sich mehr für phantasievolles Arbeiten mit Technik interessieren, wird auch ein Workshop im Bereich Mediendesign Digital und Print angeboten. Alle Workshops sind bereits ausgebucht.

Dieses Jahr sind die Sankt Augustiner Forscher sogar schon am Vortag in Sachen Girls’Day unterwegs: Die Fraunhofer-Institute FIT und IAIS vertreten den Fraunhofer-Verbund IuK-Technologie bei der Auftaktveranstaltung zum Girls’Day am 13. April 2011 im Bundeskanzleramt in Berlin. Dort zeigen sie den Schülerinnen und der Bundeskanzlerin Angela Merkel spannende Experimente: An der Station »Roberta – Lernen mit Robotern« des Fraunhofer IAIS erfahren die Mädchen zum Beispiel, wie man Roboter zum balancieren bringt. Das Fraunhofer FIT bringt das »Science Center ToGo« mit – einen Experimentierkoffer, der das spielerische Lernen mit Augmented-Reality überall möglich macht.

Ziel des bundesweiten Girls’Days ist es, Mädchen für die so genannten MINT-Fächer zu begeistern. MINT, das steht für Mathematik-Informatik-Naturwissenschaft-Technik. Noch immer ist der Anteil an Studentinnen in diesen Fächern sehr gering. »Nur etwa 20 Prozent der Studierenden im Bereich Informatik sind weiblich, im Bereich Elektrotechnik sind es gerade einmal zehn Prozent«, weiß Wrobel.

Der bundesweite Girls’Day steht unter der Schirmherrschaft von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Er wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) sowie aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB), die Initiative D21, die Bundesagentur für Arbeit, die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK), der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) unterstützen das bundesweite Projekt.