Helena Morrissey: CEO mit neun Kindern

Helena Morrissey, CEO der Londoner Newton Investment Management, hat neun Kinder und verwaltet sehr erfolgreich ein Vermögen von über 51 Milliarden Euro. 2009 initiierte sie den „30 % Club“ zur Erhöhung der Frauenquote in britischen Konzernen.

Vor 20 Jahren, als sie ihr erstes Kind bekam, war sie als einzige Frau in einem Team von 16 Fondshändlern beim Londoner Investmenthaus Schroders tätig.  Als sie aus dem Mutterschutz zurückkam, hoffte sie vergeblich auf eine Beförderung: „Mein Chef sagte, ich sei als junge Mutter der Aufgabe nicht gewachsen.“ Er hat sich offensichtlich gewaltig geirrt. Inzwischen ist Helena Morrissey, 45,  seit mehr als 10 Jahren Chef der Newton Investment Management, so Welt Online.

Die beruflich erfolgreiche Helena Morrissey ist Mutter von neun Kindern, sechs Mädchen und drei Jungs im Alter von 2 und 21 Jahren. Dazu The Telegraph: Morrissey doesn’t sleep much but she looks neither exhausted nor nervy with 400 employees as well as a large family to manage. “There is a parallel with having children because every day is different,” she says. “You are planning for the future but doing your best for the present.”

Mit ihrer Initiative des Thirty Per Cent Club möchte sie bis 2015 die Frauenquote in allen Konzernen des Aktienindex FTSE-100 auf 30 Prozent erhöhen. Frustration sei dabei ihr Hauptmotiv, schreibt Welt Online: „Ich war ziemlich genervt davon, dass alle immer über Diversity und Frauenförderung sprachen, aber sich einfach nichts änderte.“

Sie trommelte eine Gruppe von 25 Managerinnen aus den verschiedensten Branchen zusammen, die gemeinsam den „30 % Club“ leiten. Wichtiger noch, sie überredete prominente Aufsichtsratsvorsitzende wie Win Bischoff von der Bank Lloyds oder David Tyler vom Supermarktkonzern Sainsbury’s, die Initiative zu unterstützen.

Bei ihrer Überzeugungsarbeit hilft der Engländerin vermutlich auch, dass sie so gar nicht dem Klischee der verbissenen Kampf-Feministin entspricht. In Hosen bekommt man Morrissey höchstens beim Sport zu Gesicht. Stattdessen hat sie eine Vorliebe für teure Designerkleider und Tiffany-Goldschmuck. Die britische „Vogue“ lichtete sie vor zwei Jahren als Beispiel für die neuen Glamour-Geschäftsfrauen ab.

Zum Gespräch mit der „Welt am Sonntag“ erscheint sie mit einem schwarzen, engen Kleid und verboten hohen, schwarzen Samtpumps. Mitten im Gespräch rutscht sie aus dem rechten Schuh. „Entschuldigung, aber diese Schuhe habe ich zu eng gekauft, ziehe sie aber trotzdem immer wieder an, weil sie so chic sind.“ Man stelle sich vor, Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann oder ein anderer Vorstandschef würde so einen Satz sagen.

Named last year as Most Influential Woman in European Asset Management, Morrissey wields powerful arguments for gender diversity. “Companies with more women on boards outperform rivals with 66 per cent higher return on capital and 53 per cent higher return on equity,” she quotes from the Thirty Per Cent Club’s handbook, fished from her handbag. “But if Newton [which manages nearly $50 billion] only invested in companies that have 30 per cent women on the board we would have nowhere to put our clients’ money.”