Karriere einer Master-Pflegewissenschaftlerin

Eine Absolventin des Masterstudiengangs Pflegewissenschaft an der Hochschule Esslingen hat erstmals eine Vertretungsprofessur angetreten. Christine Allgeier unterrichtet künftig im B.A.-Studiengang Hebammenwesen an der Hochschule in Ludwigshafen. „Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe“, sagt die Wissenschaftlerin, die selbst bereits zehn Jahre ihres Berufslebens als Hebamme gearbeitet hat.

Bisher war die aus Asperg im Kreis Ludwigsburg stammende 44-Jährige als wissenschaftliche Mitarbeiterin in einem Forschungsprojekt, einer gesundheitsökonomischen Evaluation zum Expertenstandard Ernährungsmanagement in der Altenpflege, an der Hochschule Esslingen unter der Leitung von Studiengangleiter Professor Reinhold Wolke tätig.

Ihre Tätigkeit als Hebamme hat Christine Allgeier für die Forschung gerne aufgegeben: „Es war an der Zeit, mich zu verändern“, sagt sie heute über ihre neue Karriere. „Es war sehr spannend, nach der praktischen Tätigkeit die Dinge während des Studiums an der Hochschule Esslingen abstrakt und von außen zu betrachten. Die Forschung hat mich sofort infiziert.“ Dass sie einmal eine Vertretungsprofessur übernehmen würde, hätte Christine Allgeier zu Beginn ihres Studiums des Pflegemanagements nicht gedacht. Sie war eine von vier Bewerberinnen auf die Stelle des zum Wintersemester 2011/2012 eingeführten Studiengangs Hebammenwesen in Ludwigshafen. Erstmals ist damit an der Fakultät Soziale Arbeit, Gesundheit und Pflege (SAGP) an der Hochschule Esslingen aus einem Masterprogramm heraus eine derartige Karriere geglückt. Quasi nebenher zu ihrer 50-Prozent-Stelle an der Hochschule in Ludwigshafen promoviert die verheiratete Mutter eines Sohnes über „die Anfangsphase des Gebärens“ an der Universität Hannover. Ihre vielseitige Erfahrung als Hebamme und als Wissenschaftlerin ist ihr dabei von großem Nutzen.

Bis zuletzt hat Christine Allgeier in Esslingen unter Hochdruck in ihrem Forschungsprojekt gearbeitet. In dem zwei Jahre dauernden Projekt unter der Leitung von Professor Reinhold Wolke ist es vor allem darum gegangen, herauszufinden, ob Bewohner von Altenpflegeeinrichtungen, die den Expertenstandard „Ernährungsmanagement in der Pflege“ eingeführt und praktisch umgesetzt hatten, weniger unter Mangelernährung leiden als Bewohner in anderen Altenpflegeeinrichtungen. Auch ging es in diesen Einrichtungen darum, entsprechende Maßnahmen zu entwickeln, die sich positiv auf die Ernährung der Bewohner auswirken. Dazu zählen beispielsweise die Gestaltung der Speiseräume oder der Stellenwert des Themas Ernährung in den Pflegeeinrichtungen.

Insgesamt 833 Bewohner aus Einrichtungen der Samariterstiftung haben an der Untersuchung teilgenommen. Am 7. März werden die Ergebnisse des vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur geförderten Projektes während eines Fachtages in Stuttgart der Öffentlichkeit vorgestellt.

Quelle Hochschule Esslingen