Vier von fünf geben auf

Das Mathematik- Studium ist bekannt für eine überdurchschnittlich hohe Abbruchquote. An welchem Punkt im Studium brechen die meisten ab? Gibt es Unterschiede zwischen Diplom und B.Sc.-M.Sc.-Studiengängen? Aktuelle Ergebnisse einer Studie von Dr. Miriam Dieter und Prof. Günter Törner, Forscher an der UDE.

„Als erstes Ergebnis können wir festhalten: Vier von fünf Diplomstudierenden der
Mathematik geben dieses Studium auf und studieren stattdessen ein anderes Fach oder verlassen die Universität! Ebenso lässt die Differenz von vier Prozentpunkten zu Ungunsten der weiblichen Studierenden eine Genderproblematik erahnen, der wir uns im Folgenden widmen werden.“

Fazit: Es bleibt trotzdem eine Frage unbeantwortet: Welche nachhaltigen Maßnahmen müssen ergriffen werden, um die hohe Anzahl der Fachwechsel
und Exmatrikulationen in der Mathematik langfristig zu reduzieren? Mit dieser anspruchsvollen Herausforderung werden sich die mathematischen Fakultäten auseinandersetzen müssen, und die Zukunft wird zeigen, ob sie dabei erfolgreich sein werden.

Dr. Miriam Dieter studierte Wirtschaftsmathematik und ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Duisburg-Essen. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen neben der Fachdidaktik vor allem auf der Ermittlung von Studienabbrüchen und Fachwechseln in mathematischen Studiengängen sowie der Analyse von Studienverläufen.

Günter Törner ist Professor für Diskrete Mathematik und Algebra an der Universität Duisburg-Essen. Er forscht einerseits als Mathematiker in der Nichtkommutativen Ringtheorie und der Scheduling-Theorie und andererseits als Fachdidaktiker in der Beliefs-Forschung und der Professionalisierung von Lehrpersonen.