Am 1. Februar 2011 beginnt Frau Professor Dr. Sibylle Günter ihre Tätigkeit als Wissenschaftliche Direktorin des Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik (IPP) in Garching und Greifswald. Sie folgt Professor Dr. Günther Hasinger, der das IPP seit 2008 leitete. Forschungsziel des Instituts ist es, die physikalischen Grundlagen für ein Fusionskraftwerk zu entwickeln, das – ähnlich wie die Sonne – aus der Verschmelzung von Atomkernen Energie gewinnt.
1964 in Rostock geboren, schloss Sibylle Günter das Physikstudium an der Universität ihrer Heimatstadt 1987 mit dem Diplom ab und promovierte drei Jahre später. Ihre anschließenden Studien als Wissenschaftliche Assistentin an der Universität Rostock vertiefte sie durch Forschungsaufenthalte an der Universität Maryland und am National Institute of Standards and Technology in den USA. 1996 habilitierte sich Sibylle Günter mit einer Arbeit über „Optische Eigenschaften dichter Plasmen“ an der Universität Rostock. Im gleichen Jahr ging sie als Wissenschaftlerin an das IPP in Garching. Als damals jüngste zum Wissenschaftlichen Mitglied berufene Frau in der Geschichte der Max-Planck-Gesellschaft übernahm sie 2000 die Leitung des IPP-Bereichs „Tokamakphysik“. Seit 2001 unterrichtet sie als apl. Professorin an der Universität Rostock, seit 2006 als Honorarprofessorin an der Technischen Universität München.
Ihr Vorgänger Professor Dr. Günther Hasinger, geboren 1954 in Oberammergau, wechselte 2008 aus der Astrophysik als Wissenschaftlicher Direktor des IPP in die Fusionsforschung. Zuvor war er Wissenschaftliches Mitglied des Max-Planck-Instituts für Extraterrestrische Physik in Garching und Leiter der dortigen Röntgen- und Gammagruppe. Zu seinem ursprünglichen Arbeitsgebiet, der Astrophysik, kehrt Günther Hasinger nun zurück: Er wird das Astronomische Institut der Universität von Hawaii leiten, das auf dem Mauna Kea das weltweit größte astronomische Observatorium betreibt, und plant, Mitte des Jahres nach Honolulu umzuziehen. „Ich habe mich der großen und anspruchsvollen, für mich aber auch völlig neuartigen Aufgabe in der Plasmaphysik und Fusionsforschung im IPP in den vergangenen drei Jahren mit großer Freude gewidmet“, sagt Professor Hasinger. „Meine jetzige Entscheidung ist von der einzigartigen Chance bestimmt, eine verantwortungsvolle Tätigkeit auf internationalem Parkett wieder stärker auf meine Leidenschaft als Astrophysiker auszurichten.“