Technikum motiviert Mädchen für MINT

Unter dem Motto „Probieren – dann Studieren!“ startet das Niedersachsen-Technikum. Das Projekt, das die Hochschule Osnabrück koordiniert, fördert das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur mit rund 800.000 Euro. „Dass unser Technikum nun auch in der Fläche ausgerollt wird, freut mich sehr“, sagt Hochschulpräsident Prof. Dr. Andreas Bertram.

„Unsere zwei erfolgreichen Probedurchgänge haben gezeigt, dass junge qualifizierte Frauen für MINT-Studiengänge gewonnen werden können: Und dies sowohl bei mathematisch-technisch interessierten Schulabsolventinnen als auch bei denjenigen, die ihre Studienwahlentscheidung noch nicht getroffen haben“, erklärt Barbara Schwarze, Professorin für Gender und Diversity Studies an der Hochschule Osnabrück, die das Modell zusammen mit den Unternehmen CTE, Georgsmarienhütte, KME, Landtechnik Bernard Krone, der Siemens AG und VW Osnabrück in Hannover vorstellte.

Ab dem nächsten Wintersemester kooperieren bei diesem bundesweit beispielgebenden Projekt landesweit Hochschulen mit Unternehmen und bieten den Teilnehmerinnen einen Einblick in technische und naturwissenschaftliche Berufe sowie Studienfächer. Ziel der Kooperation ist es, mehr junge Frauen für ein Studium der MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) und für eine Tätigkeit in diesem Berufsfeld zu motivieren.
„Mit dem praxisnahen Projekt möchten wir vor allem junge Frauen ansprechen, die bei der Wahl ihres Studiums noch unentschlossen sind. Wir sind überzeugt davon, dass wir mit der Kombination aus Betriebspraxis und Schnupperstudium Vorbehalte gegenüber technisch-naturwissenschaftlichen Studiengängen und Berufen abbauen und Begeisterung wecken können“, sagt Wissenschaftsministerin Prof. Dr. Johanna Wanka und lädt weitere Unternehmen ein, sich am Niedersachsen-Technikum zu beteiligen. Solche Kooperationen seien für alle Partner gewinnbringend.
Das Niedersachsen-Technikum beinhaltet ein sechsmonatiges Praktikum in einem Unternehmen. Die Teilnehmerinnen besuchen zudem einmal pro Woche eine der beteiligten Hochschulen. Den Technikantinnen bietet sich so die Möglichkeit, parallel konkrete Berufsfelder in Betrieben und die technischen Studienangebote der Hochschulen kennenzulernen. Zudem erhalten diese von den Unternehmen eine Praktikumsvergütung.

An den beteiligten Hochschulen werden projektbetreuende Stellen eingerichtet, die das Wissenschaftsministerium mitfinanziert. Neben der Hochschule Osnabrück beteiligen sich bislang zehn Hochschulen: Leibniz Universität Hannover, Hochschule Hannover, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Jade Hochschule, TU Clausthal, HAWK Hildesheim, TU Braunschweig, Ostfalia Hochschule, Universität Osnabrück und die Hochschule Emden/Leer.
Als großes Unternehmen in Niedersachsen hat die Volkswagen AG für das Projekt bereits 25 Plätze für Technikantinnen an den unterschiedlichen Produktionsstandorten in Aussicht gestellt. Auch der Arbeitgeberverband und die Stiftung NiedersachsenMetall unterstützen das Projekt und werben in den rund 300 Mitgliedsunternehmen dafür, Plätze für Technikantinnen bereitzustellen.

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