Nanoprodukte sind Innovationsmotoren

Nanotechnologie macht es möglich: Die winzigen Partikel können Funktionen und Leistungen von technologischen Produkten erheblich erweitern und steigern. Beispielsweise erhöht sich die Energiedichte von Lithium-Ionen-Batterien durch nanostrukturierte Elektroden, Biochips mit nanoskaligen Strukturen ermöglichen eine präzisere Diagnostik von Krankheitserregern.

Zahlreiche Produkte wären ohne den Einsatz nanoskaliger Komponenten und Verfahren nicht mehr konkurrenzfähig. Über Nanotechnologie als Innovationsmotor für den Standort Deutschland informiert die aktuelle Studie der VDI Technologiezentrum GmbH sowie der Prognos AG. Erarbeitet wurde die Studie im Auftrag der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) und der Hans-Böckler-Stiftung.

Anhand von sechs Produktgruppen aus drei Industriesektoren, die auf Nanotechnologie basieren, analysiert die Studie den Stand der Technik und der Produktion in der Nanotechnologie sowie ihre Bedeutung insgesamt für den Industriestandort Deutschland. Dabei zeigt die Analyse relevante Standortfaktoren für die Nanotechnologie und die internationale Arbeitsteilung in dieser Branche sowie Risikowahrnehmung und Sicherheitsforschung auf. Der Schwerpunkt der Studie liegt auf dem nationalen Markt, darüber hinaus wird auch der internationale Kontext betrachtet.

Die Studie zeigt, dass zahlreiche Produkte, die auf Nanotechnologie basieren, bereits auf dem Markt sind und teilweise in Serie gefertigt werden, wie etwa Nanomembranen in der Dialyse oder einige Biochips für biochemische Tests. Andererseits befinden sich auch noch sehr viele Produkte im Entwicklungs- oder Prototypenstadium und werden bestenfalls als Einzelanfertigungen hergestellt. Dazu gehören zum Beispiel nanooptimierte Lithium-Ionen-Batterien oder Anwendungen in der Organischen Photovoltaik.

Bereits in den nächsten drei Jahren ist mit dem Markteintritt einer ganzen Reihe dieser neuen, auf Nanotechnologie basierenden Produkte zu rechnen. Insbesondere Nanosilber-Produkte befinden sich vergleichsweise weit in der Entwicklung. Ähnlich verhält es sich mit CNT-haltigen Produkten. Mittelfristig sind nach Expertenaussagen allerdings auf Nanotechnologie basierende „Blockbuster“-Produkte nicht zu erwarten.

Die Studie zeigt auch, dass es kontinuierlicher Anstrengungen aller Akteure, wie Forschung, Wirtschaft und Politik und eines vertieften gesellschaftlichen Diskurses bedarf, um diese Innovationen zum Vorteil für den Standort Deutschland nutzen zu können. Bewährt haben sich dabei unter anderem sogenannte runde Tische, um Chancen und Risiken nanotechnologischer Anwendungen systematisch zu erörtern oder Branchendialoge, um die Potenziale der Nanotechnologie auch für klassische Industrien nutzbar zu machen.

Ansprechpartner für inhaltliche Fragen:

Dr. Vera Grimm / Dr. Norbert Malanowski
Zukünftige Technologien Consulting der
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Bestellinformationen:

Die im Auftrag der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) und der Hans-Böckler-Stiftung angefertigte Studie ist broschiert im Nomos-Verlag erschienen und kann dort kostenpflichtig bezogen werden unter: http://www.nomos-shop.de/13632