Jüngste Habilitandin der Radiologie

Die bislang jüngste Habilitierte der Deutschen Röntgengesellschaft heißt Dr. Ulrike Attenberger. Innerhalb von nur knapp zwölf Jahren hat die 31-Jährige damit den Sprung von der Abiturientin zur Oberärztin und Leiterin eines eigenen Geschäftsfeldes innerhalb des Institutes für Klinische Radiologie und Nuklearmedizin der Universitätsmedizin Mannheim (UMM) gemeistert.

Die bislang jüngste Habilitierte der Deutschen Röntgengesellschaft heißt Dr. Ulrike Attenberger und kommt aus Mannheim. Anfang des Jahres hat sich die Radiologin im Alter von 31 Jahren an der Medizinischen Fakultät Mannheim habilitiert und damit die Venia legendi (Lehrberechtigung) der Universität Heidelberg für ihr Fachgebiet erlangt.

Ein kurzer Abriss ihres bisherigen Werdegangs: Ihr Medizinstudium absolvierte Dr. Attenberger an der Ludwig-Maximilians-Universität München, mit einem Stipendium der Hochbegabtenförderung (Bayern). Ihre Promotionsarbeit, die sich bereits mit der Magnetresonanztomographie (MRT) befasste, schloss sie Anfang 2006 ab. Betreut wurde die Arbeit von ihrem „Doktorvater“ Professor Dr. Stefan Schönberg, seit 2007 Direktor des Institutes für Klinische Radiologie und Nuklearmedizin an der UMM. Im Anschluss an einen Forschungsaufenthalt in den USA, den sie dazu nutzte, ihre Forschungsschwerpunkte rund um die MRT zu vertiefen, folgte Dr. Attenberger ihrem Mentor nach Mannheim. Ihre Facharztweiterbildung in der „Diagnostischen Radiologie“ schloss sie 2010 erfolgreich innerhalb der Mindestweiterbildungszeit von fünf Jahren mit der Facharztprüfung ab.

Dr. Attenberger hat in ihrer bisherigen Karriere umfangreich und erstklassig publiziert. Sie wurde Ende 2010 von der weltweit größten radiologischen Vereinigung, der radiologischen Gesellschaft von Nordamerika, für ihre Arbeit zur Optimierung und Dosisreduktion kontrastverstärkter MR-Angiographien mit dem Fellow-Award ausgezeichnet. Und zudem Mitte 2010 in das Assistant Editorial Board der zweitgrößten radiologischen Fachzeitschrift Investigative Radiology berufen.

Dass es sich bei Priv.-Doz. Dr. med. Ulrike Attenberger um eine außerordentlich begabte junge Ärztin handelt, die wissenschaftliche Spitzenleistungen erbringt, davon hat sich jetzt auch die Robert-Bosch-Stiftung überzeugt und sie in ihr so genanntes Fast Track Programm aufgenommen, mit dem sie 20 ausgewählte exzellente Nachwuchswissenschaftlerinnen der Lebenswissenschaften über zwei Jahre fördert, um ihnen „den Weg zur Spitze in Wissenschaft und Forschung zu ebnen“. Die Stiftung verfolgt damit das Ziel, in Deutschland den Anteil an vielversprechenden Wissenschaftlerinnen in Spitzenpositionen zu steigern. Mit Intensivtraining und Kompaktseminaren werden die ausgewählten Persönlichkeiten strategisch auf eine Karriere in einer Führungsposition vorbereitet. Das Programm dient darüber hinaus der Netzwerkbildung mit Führungskräften.

Was genau ist das wissenschaftliche Thema, das die Radiologin fesselt? Es ist der Einsatz der Magnetresonanztomographie (MRT) für die frühe Diagnostik von Zivilisationserkrankungen aus dem kardiovaskulären Bereich, also Erkrankungen der Gefäße und des Herzens, und des Bewegungsapparates sowie von Krebserkrankungen.

Dr. Attenberger hat die klinische und wissenschaftliche Leitung des Geschäftsfelds Präventive Bildgebung inne. Ziel ihrer Arbeiten ist es hierbei, hoch-sensitive und gleichzeitig schonende Verfahren für die Krankheitsfrüherkennung zu entwickeln. Ein besonderer Schwerpunkt ist das Bemühen, bei der MR-Angiographie die Kontrastmittelgabe so weit wie möglich zu reduzieren, ohne Verluste in der Bildqualität in Kauf nehmen zu müssen. Zur Verwendung kommt dabei die Hochfeldbildgebung, also MRT-Systeme, die bei einer Feldstärke von 3 Tesla arbeiten, unter Einsatz von Multikanal-MR-Systemen.

Eines der erst kürzlich von der Radiologin strategisch ausgebauten Arbeitsfelder ist der Einsatz der MRT sowie deren Optimierung im Zusammenhang mit Knorpelverletzungen – einerseits um frühe Stadien zu entdecken, andererseits um den Therapiefortschritt nach der Knorpeltransplantation beurteilen zu können. Dabei arbeitet sie eng mit dem Orthopädisch-Unfallchirurgischen Zentrum der UMM zusammen.

http://www.umm.uni-heidelberg.de/inst/ikr/forschung_praeventiv.html – das Geschäftsfeld Präventive Bildgebung am Institut für Klinische Radiologie und Nuklearmedizin der UMM wird von PD Dr. Ulrike Attenberger geleitet
http://www.bosch-stiftung.de/content/language1/html/11732.asp – Fast Track Programm der Robert-Bosch-Stiftung: Exzellenz und Führungskompetenz für Wissenschaftlerinnen auf der Überholspur