Leipziger Forscherin legt Solon-Biographie vor

In der Antike galt er als politischer Reformer, Begründer der attischen Demokratie. Heute sind seine Verdienste um demokratische Entwicklungen umstritten. Die Rede ist von Solon, einem der „Sieben Weisen“ Griechenlands. In ihrer neuen Solon-Biographie beleuchtet die Historikerin Charlotte Schubert auch seine künstlerische Ader und seine Alltagsklugheit. „Er wird noch immer unterschätzt, ebenso wie das Thema Weisheit, das man unbedingt betrachten sollte bei der Einordnung politischer Reformen und Akteure“, sagt die Professorin für Alte Geschichte an der Universität Leipzig. Eine Kostprobe aus Solons Sprüche-Schatz: „Wahre deine Anständigkeit treuer als deinen Eid.“

Geschichtsstudenten lernen Solon als Politiker kennen. „Aber politische Reformer gab es in der Antike zuhauf“, sagt Professor Dr. Charlotte Schubert. „Mir war es wichtig, eine weitere Perspektive zu eröffnen, gerade auch in der Einführungsliteratur für Studierende. Schließlich haben wir es hier mit einem Politiker zu tun, dessen künstlerische Ader ebenso wie seine Rolle als Ratgeber unbedingt Beachtung finden sollten.“

Solon, der im sechsten Jahrhundert vor Christus lebte, sei nicht einfach ein Berufspolitiker gewesen. Wobei man die ihm zugeschriebenen Aussprüche zum Teil als Rat an Berufspolitiker verstehen könnte. Zum Beispiel: „Rate nicht das Angenehmste, sondern das Beste den Bürgern.“ Oder: „Nichts im Übermaß.“

Charlotte Schubert: Solon. UTB Profile. Tübingen und Basel 2012, ISBN 978-3-8252-3725-7.

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Prof. Dr. Charlotte Schubert
Telefon: +49 341 97-37050
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