Amtsantritt von Prof. Dr.-Ing. Cornelia Weltzien

Seit dem 1. Oktober leitet Prof. Dr.-Ing. Cornelia Weltzien in gemeinsamer Berufung die Abteilung Technik im Pflanzenbau am ATB und den Lehrstuhl „Agromechatronik – Sensorbasierte Prozessführung in der Landwirtschaft“ am Institut für Konstruktion, Mikro- und Medizintechnik an der Fakultät Verkehrs- und Maschinensysteme der Technischen Universität Berlin. Es ist die erste gemeinsame Berufung von ATB und TU Berlin.

Die Erfassung aktueller Zustandsdaten von Pflanze und Boden mit Hilfe von Sensoren gewinnt in der Landwirtschaft zunehmend an Bedeutung. Wenn es gelingt, lokale Boden- und Pflanzenparameter sowie im Bestand auftretende Pflanzenkrankheiten noch besser als bisher zu erfassen und zu bewerten, können Bewirtschaftungsmaßnahmen wie Düngung und Pflanzenschutz dem tatsächlichen Bedarf entsprechend ressourcensparend eingesetzt werden. Ein effektives Daten- und Informationsmanagement ist hierfür Voraussetzung. Die Forschung am ATB konzentriert sich daher auf die Entwicklung neuer Verfahren und technischer Lösungen, die einen effizienten Ressourceneinsatz ermöglichen und damit der Nachhaltigkeit sowie dem Umwelt- und Verbraucherschutz Rechnung tragen.

Prof. Dr.-Ing. Cornelia Weltzien wird sich am ATB wie auch im Fachgebiet „Agromechatronik – Sensorbasierte Prozessführung in der Landwirtschaft“ der informationsbasierten Pflanzenproduktion widmen. Dazu zählt vorrangig grundlagenorientierte Forschung zur automatisierten Gewinnung und Verarbeitung von insbesondere Pflanzen- und Bodendaten und die Weiterentwicklung technischer Verfahren in der Pflanzenproduktion.

„Prof. Weltzien übernimmt einen für das ATB relevanten Forschungsbereich. An den Einsatz wissensbasierter Verfahren, die Sensor- und Informationstechnologie integrieren, sind im Zuge des Übergangs zu einer informationsgeleiteten Landwirtschaft hohe Erwartungen geknüpft. Dank der gemein-samen Berufung können wir die bereits bestehenden projektbezogenen Kooperationsbeziehungen mit der TU Berlin in diesem Bereich strategisch weiter ausbauen“, so Prof. Dr. Reiner Brunsch, Direktor des ATB. „Insbesondere freue ich mich, dass wir als technisch orientiertes Forschungsinstitut mit Cornelia Weltzien die zweite Abteilungsleitung am ATB mit einer kompetenten Wissenschaftlerin besetzen konnten.“

Dass sie als Leiterin der Abteilung „Technik im Pflanzenbau“ einen Arbeitsbereich übernimmt, der bislang als echte Männerdomäne galt, sieht Cornelia Weltzien gelassen. Neben ihrer wissenschaftlichen Expertise bringt sie dank mehrjähriger Tätigkeit in Unternehmen der Landmaschinenindustrie jede Menge praktische Erfahrung im Bereich der Agromechatronik mit: ob als Testfahrerin oder in der technischen Entwicklung von Traktoren. Schon vor der Lehre zur Schiffsmechanikerin hat sie Schwei-ßen gelernt und in maschinenbauliche Arbeitsgebiete hineingeschnuppert. Nach dem Studium der Landmaschinentechnik an der Fachhochschule Köln absolvierte sie ein Zusatzstudium Maschinenbau an der Technischen Universität Braunschweig, das sie 2006 abschloss. Sie promovierte 2008 am Institut für Landmaschinen und Fluidtechnik der TU Braunschweig zum Thema „Assistenzsystem für den Überladevorgang bei einem selbstfahrenden Feldhäcksler“. Zuletzt lag ihr Schwerpunkt auf der Entwicklung elektrohydraulischer Systeme für mobile Arbeitsmaschinen unter dem Fokus funktionaler Sicherheit.

„Mein Ziel ist es, die Synergien einer gemeinsamen Berufung zu nutzen, um eine Brücke zwischen grundlagenorientierter Forschung, Lehre und technischer Umsetzung zu schlagen“, beschreibt Prof. Weltzien die mit der Berufung verbundenen Chancen. „Aus vorhandenem Wissen und neuen Erkenntnissen wollen wir zukunftsweisende Technologien entwickeln. Zusammen mit erfahrenen MitarbeiterInnen, NachwuchswissenschaftlerInnen und Studierenden werden wir relevante wissenschaftliche Fragen im Bereich der Technik im Pflanzenbau analysieren und entsprechende Lösungen erarbeiten – von der Erfassung von prozessrelevanten Parametern, über die Modellierung von Prozessen bis zur Gestaltung von Produktionsverfahren. Dabei wird ein Forschungsschwerpunkt die Vernetzbarkeit und Wiederverwendbarkeit von Daten sein.“

Kontakt:
Helene Foltan – Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 0331 5699-820, E-Mail: hfoltan@atb-potsdam.de