Teilzeitarbeit nach Babypause

Ein Teilzeitjob nach Elternzeit – oder gar ein Teilzeitjob statt Elternzeit – und das möglichst noch in der gleichen (leitenden) Funktion wie vor der Geburt? Nicht nur für Mütter mit hervorragender Ausbildung und Berufserfahrung wäre das die Lösung, um Beruf und Familie unter einen Hut zu bekommen. Aber noch stoßen arbeitswillige Frauen viel zu oft auf Ablehnung in den Unternehmen. Es passe nicht in die betrieblichen Abläufe, heißt es.

Es passe nicht in die betrieblichen Abläufe, heißt es. Teilzeitarbeit verursache zusätzliche Personalkosten. Und eine leitende Funktion als Teilzeitjobberin wäre schon gegenüber den Mitarbeitern nicht vertretbar. Was Chefs nur hinter vorgehaltener Hand sagen: Die Mutter wird jedes Mal fehlen, wenn das Kind krank wird.

Das Problem mit der Teilzeitarbeit ist bekannt, siehe Kündigung nach Elternzeit. Speziell für gut ausgebildete Frauen, ob Betriebswirtin, Juristin, Informatikerin, Chemikerin, etc., stellt sich dieses Problem, wenn sie nicht freiberuflich arbeiten oder Unternehmerin sind.

Ganz anders bei Medizinerinnen. Sie leisten es sich, als Ärztin bspw. nur halbtags zu arbeiten. Und es machen so viele Gebrauch davon, dass inzwischen einige Gesundheitsexperten die medizinische Versorgung in Deutschland gefährdet sehen. Die gleiche Diskussion gab es in England schon vor einigen Jahren. Auch hier wird Unterversorgung als Folge der vielen Teilzeit-Ärztinnen hingestellt.

In Wahrheit fürchten die Herren Doktoren, dass die Medizin-Studentinnen männlichen Bewerbern die Studienplätze wegnehmen und damit die einst männliche Domäne aushöhlen. Der Anteil der Frauen an den Unis ist in den letzten Jahren auf mehr als 60 Prozent angestiegen.

Wir wollen auf Career-Women.org das Thema Teilzeitarbeit weiter begleiten. Dabei interessieren uns auch Ihre Erfahrungen – positive oder negative.
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