Cloud Computing managed by Sabine Bendiek

Sie leitet die EMC Deutschland GmbH mit rund 1.100 Beschäftigten und ist damit eine der wenigen Top-Managerinnen in der IT-Branche. In einem Interview mit der Computerwoche wurde Sabine Bendiek gefragt, wie sich Frauen in der Männerwelt behaupten können. Ihre Antwort:„Zuerst einmal sollte man Empathie und Begeisterung für das haben, was man tut. Das Zweite ist: Ich glaube Frauen neigen dazu, perfekt sein zu wollen.Natürlich muss man getrieben sein und gute Arbeit leisten. Aber man sollte nicht versuchen, perfekt zu sein. Das bringt sie um. Ansonsten einfach: keine Angst haben und sich etwas zutrauen.“

EMC beschäftigt weltweit etwa 60.000 Mitarbeiter. Das Unternehmen ist laut EMC „ein weltweit führender IT-Konzern, der es Unternehmen und Service Providern ermöglicht, ihre Geschäftsabläufe zu transformieren und IT-as-a-Service bereitzustellen. Cloud Computing ist die Basis für diese Transformation. Dank innovativer Produkte und Services beschleunigt EMC die Reise zum Cloud Computing und hilft IT-Abteilungen dabei, ihre Informationen auf flexiblere, vertrauenswürdige und kostengünstige Weise zu speichern, zu managen, zu schützen und zu analysieren.“

Sabine Bendiek startete ihre berufliche Karriere bei Siemens Nixdorf Informationssysteme. Nach Führungspositionen bei McKinsey, Earlybird Venture Capital und Dell wurde sie 2011 Geschäftsführerin der EMC Deutschland. Sie studierte Betriebswirtschaft an der Universität Mannheim und am Massachusetts Institute of Technology. Sabine Bendiek zählt neben Martina Koederitz, IBM Deutschland sowie Doris Albiez und Barbara Wittmann, Dell Deutschland, zu den Top-Frauen der IT-Branche. Seit zwei Jahre ist die 46-Jährige Mitglied im Hauptvorstand des Branchenverbands Bitcom. Für career-women.org beantwortete sie folgende Fragen:

Frau Bendiek, auf dem diesjährigen „cologne it summit“ diskutierten Sie zusammen mit Henning Ohlsson, GF EPSON, Dr. Ben Möbius, GF BDI, Thomas Schröder, GF Microsoft und Thomas Breuer, Vorstandsvorsitzender Rhein Energie Köln über das Thema „ICT als Schlüsselfaktor für Nachhaltigkeit von Wirtschaftserfolg“.  Was macht ihren besonderen Stellenwert aus?

IT ist inzwischen nicht nur in die geschäftskritischen Prozesse aller Branchen eingewoben und bestimmt über smart phones und soziale Medien viele Aspekte unseres Arbeits- und Privatlebens. Sie zieht nun auch über Sensoren und deren Vernetzung in viele Produkte und Dienstleistungen ein. Digitalisierungs-Know-how und Innovation wird damit zu der wichtigsten Möglichkeit, die eigenen Produkte in den Augen des Kunden zu differenzieren. Es ist ebenfalls ein zentraler Punkt im Wettbewerb um junge, gut ausgebildete Mitarbeiter.

Wie haben sich die NSA-Enthüllungen auf das Cloud Computing-Angebot von EMC ausgewirkt?

Die Diskussion um IT-Sicherheit und über die neuen Gefahren der sogenannten „Advanced Persistent Threats“ (APTs) wurde und wird in vielen Unternehmen sehr intensiv geführt. Die derzeitige Diskussion hat das Problembewusstsein noch einmal deutlich verschärft. Als Marktführer im Bereich IT-Sicherheitstechnologien sehen wir ein sehr großes Interesse an unseren Konzepten und Technologien in diesem Bereich, gerade auch auf Entscheiderebene. Unser Fokus liegt im Bereich des Identitätsmanagements und der Authentifizierung, sowie in Technologien zur schnellen Entdeckung möglicher Anomalien im eigenen Netz, also von möglichen Eindringlingen.

McKinsey ist bekannt als Sprungbrett für Super-Karrieren. War das für Sie eine wichtige Voraussetzung auf Ihrer Karriereleiter? Was lernt man bei McKinsey, um für Unternehmen interessant zu sein?  

Meine Zeit bei McKinsey war mit Sicherheit eine prägende Zeit der Zusammenarbeit mit vielen hochqualifizierten und interessanten Menschen und im positiven Sinne eine sehr intensive Zeit. Die Fähigkeit, Probleme zu analysieren und faktenbasierte Lösungen zu erarbeiten, im Zusammenhang mit hohen Anforderungen an Teamfähigkeit, fachliche Führung von sehr unterschiedlichen Projektteams und Kommunikation bis auf Entscheiderebenen sind wichtige Bausteine für spätere Aufgaben auch in anderen Unternehmen.

Wie viel IT-Kenntnisse braucht man, um erfolgreiches Marketing für IT-Produkte zu machen?

Eigentlich reicht ein Grundverständnis der wichtigsten Basistechnologien. Die IT-Industrie hat so viele Facetten, dass man hier mit Sicherheit nicht überall Experte sein kann – und entwickelt sich in großer Geschwindigkeit immer weiter. Eine gewisse Begeisterung für neue Technologien und auch keine Scheu, neue Dinge auszuprobieren und sich „hereinzuarbeiten“ sind daher meist viel wichtiger für Vertriebs- oder Marketingrollen in der IT.

Im IT-Vertrieb sind harte Männer, wie bekommen sie die auf Ihren Kurs?

Überzeugungskraft, die Fähigkeit mit Menschen umzugehen und sie zu begeistern und ein Schuss Durchsetzungsfähigkeit sind wichtige Voraussetzungen für jede Führungsposition. Grundsätzlich gilt: Sich etwas zutrauen, offen auf andere zugehen, Klarheit in den Erwartungen und Plänen und die Fähigkeit, aus Fehlern zu lernen und sie als Ansporn zu sehen schafft Respekt und Vertrauen bei Ihren Mitarbeitern.