Erste Rektorin an der Uni Leipzig

Die Osnabrücker Medizin-Professorin Dr. Beate Schücking wird neue Rektorin der Universität Leipzig. Sie ist damit die erste Frau an der Spitze der 601 Jahre alten Universität.

Sie wurde im ersten Wahlgang mit der absoluten Mehrheit von 49 der 70 abgegebenen Stimmen gewählt. Bis zu ihrer feierlichen Amtseinführung wird Prorektor Prof. Dr. Martin Schlegel kommissarisch die Amtsgeschäfte des Rektors übernehmen. Schücking, die für fünf Jahre gewählt wurde, setzte sich gegen die zweite Kandidatin um das höchste Amt der Universität, Prof. Dr. Sabine Kunst aus Potsdam, durch. Sie erhielt 16 Stimmen. Fünf Stimmen waren ungültig. Beide Kandidatinnen hatten sich am Samstag universitätsintern vorgestellt, ihre Ziele und Visionen präsentiert.

Prof. Dr. med. Beate A. Schücking hatte bisher den Lehrstuhl für Gesundheits- und Krankheitslehre sowie Psychosomatik an der Universität Osnabrück inne. Sie studierte Humanmedizin, promovierte 1980 in experimenteller Hämatologie zum Dr. med. und war wissenschaftliche Mitarbeiterin an den Universitäten Paris VII und Marburg im Bereich allogene Knochenmarktransplantation/Hämatologie. Sie ist ausgebildete Psychotherapeutin und Fachärztin für Allgemeinmedizin.

1989 wurde sie mit gerade 33 Jahren zur Professorin für Medizin an den Fachbereich Sozialwesen der Fachhochschule München berufen. Schwerpunkte ihrer wissenschaftlichen Arbeit waren dort die Themen Frauengesundheit und soziale Gerontologie. 1995 folgte die Berufung auf die neu eingerichtete Professur Gesundheits- und Krankheitslehre der Universität Osnabrück. Frau Prof. Schücking wurde im Jahr 2000 zur Dekanin des Fachbereichs Gesundheitswissenschaften und Psychologie gewählt. Von 2005 bis 2009 war sie hauptberufliche Vizepräsidentin für Forschung und Nachwuchsförderung der Universität Osnabrück. Derzeit ist sie Studiendekanin der Gesundheitswissenschaften sowie Senatsmitglied und leitet den Forschungsschwerpunkt Maternal & Child Health.

Die neue Rektorin möchte ihre zukünftige Wirkungsstätte trotz aller nötigen Sparmaßnahmen in der Spitzengruppe der Universitäten positionieren. „Da, wo sie eigentlich hingehört“, hatte sie am Samstag betont. Konkret hat sich Prof. Schücking unter anderem das Ziel gesetzt, die Internationalisierung der Universität Leipzig und vor allem deren Öffnung in Richtung Osteuropa voranzutreiben sowie die Zahl ausländischer Studenten von aktuell knapp zehn auf 15 Prozent zu steigern. Zudem will sie mit der Universität Leipzig im Förderranking der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) von derzeit Platz 40 perspektivisch auf Platz 20 gelangen.

Ein weiterer Schwerpunkt ist für Prof. Schücking nach eigenen Worten die Beschleunigung der Berufungsverfahren für Professoren sowie – im Sinne der Gleichstellung – eine Erhöhung der Zahl der Professorinnen. Als Herausforderung betrachte sie die Umsetzung der Bachelor- und Master-Studiengänge, eine intelligente Studienorganisation und eine verbesserte universitätsinterne Kommunikation. Wichtig ist für die neue Rektorin ebenso die Entwicklung guter Beziehungen der Universität zur Stadt und zur Wirtschaft im Umfeld Leipzigs. Insgesamt will sie „die Universität Leipzig als liebens- und lebenswerten Kosmos weiterentwickeln“. Frau Prof. Schücking ist Mutter eines 15-jährigen Sohnes. Gemeinsam mit ihrer Familie möchte sie nun „umgehend“ nach Leipzig ziehen.

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