Verfahrenstechnikerin unterstützt Studiengang Industrielle Biotechnologie

Prof. Dr. Heike Frühwirth (* 1971) ist Verfahrenstechnikerin und folgte dem Ruf der Hochschule zu diesem Wintersemester nach Biberach. Die Professur im Studiengang Industrielle Biotechnologie (Energie und Wertstoffe) ist eine Stiftungsprofessur gefördert durch den Stifterverband der Deutschen Wissenschaft e.V. sowie durch die EnBW Energie Baden-Württemberg AG.

Biotechnologie ist die Technologie der Zukunft.Sie steht als Sammelbegriff für eine nahezu unzählige Anzahl von Methoden und Produkten auf der Basis von Enzymen, Zellen und (Mikro-) Organismen. Die Natur selbst ermöglicht es der Industrie, umweltfreundlich und ressourcenschonend zu arbeiten. Die Fakultät Biotechnologie an der Hochschule Biberach bietet zwei dieser biotechnologischen Verfahrenstechniken an: Pharmazeutische Biotechnologie zur Entwicklung und Produktion von Medikamenten sowie seit 2011 den Studiengang Industrielle Biotechnologie (Energie und Wertstoffe). Diese zweite Sparte betrachtet die Herstellung verschiedenster Produkte von Bio-Energieträgern über Kunststoffe bis zum Waschmittel.

Dr. Frühwirth studierte Verfahrenstechnik an der TU Graz; ihre Diplomarbeit schrieb sie zum Thema Prozessintensivierung. Am Grazer Institut für Thermische Verfahrenstechnik und Umwelttechnik absolvierte sie auch ihr Promotionsstudium. Titel ihrer Dissertation: „Verfahrensentwicklung im biotechnologischen Downstream“. An der Hochschule Biberach verantwortet die Österreicherin das Lehrgebiet Verfahrenstechnik. Seit sieben Jahren ist sie im Anlagenbau tätig, zuletzt leitete Prof. Frühwirth den Forschungsbereich eines an der Frankfurter Börse notierten Unternehmens (BDI – BioEnergy International AG, Grambach, Graz). Im Mittelpunkt dieser Tätigkeit standen insbesondere Verfahren zur Herstellung von Biokraftstoffen, zur Rohstoffaufbereitung sowie zur Qualitätsverbesserung von Produkten. Beispiel: Die verfahrenstechnische Umsetzung von Algenbiomasse.

Spannend auch ihre Mitgliedschaften auf europäischer Ebene: Etwa der stellvertretende Vorsitz einer Working-Group der „European Biofuels Technology Platform“ (Vice Chair der Task Force, Mitglied des Steering Committees). Diese Europäische Technologieplattform für Biokraftstoffe, für die Prof. Frühwirth persönlich ernannt wurde, setzt sich für die schnelle und nachhaltige Bereitstellung von Biokraftstoffen in der EU ein. Etliche Positionspapiere erarbeitete das Komitee unter Beteiligung von Prof. Frühwirth.

Ihre vielseitigen Erfahrungen aus Industrie und Forschung bringt Heike Frühwirth nun in die Lehre an der Hochschule Biberach ein, die sie mit „anschaulichen Geschichten aus der Praxis bereichert“. Der Einstieg in einen Studiengang, der sich im Aufbau befindet – der Studiengang Industrielle Biotechnologie startete im Herbst vergangenen Jahres und befindet sich derzeit im 3. Semester – nennt Frühwirth „ideal“. „Die Gestaltungsmöglichkeiten für Lehrinhalte und Ausstattung sind willkommen“, freut sich die Österreicherin.
„Die Welt verbessern zu wollen“, so beschreibt die Professorin ihre Motivation in den 90iger Jahren ein Studium der Verfahrenstechnik zu beginnen. Die Biotechnologie vereine die Technik mit der Naturwissenschaft und biete riesige Möglichkeiten für junge Menschen, gerade im Bereich Umwelt. Als Voraussetzung für ein solches Studium nennt Dr. Frühwirth „Interesse und Begeisterung“. Die Hochschule Biberach habe sich inzwischen einen Namen als Hochschule für Biotechnologie gemacht und böte mit ihrem Lehr- und Forschungsangebot einen attraktiven Rahmen für ein Studium auf diesem innovativen Feld, so die Expertin für verfahrenstechnische Anlagen.

Info http://www.hochschule-biberach.de/web/industrielle-biotechnologie