Stimmen die Rahmenbedingungen, machen Frauen trotz Kind Karriere

Viele Frauen von heute wollen sich nicht zwischen dem Beruf und einem Leben als Hausfrau und Mutter entscheiden. Laut einer im Jahr 2013 durchgeführten Studie des Business-Netzwerks Linkedin wünschen sich unter den 5.300 weiblichen Befragten rund zwei Drittel, beruflich erfolgreich zu sein und gleichzeitig eine eigene Familie zu haben. Doch funktioniert es tatsächlich, beides in Einklang zu bringen?

Früher oder später stellt sich die Kinderfrage

Spätestens mit Anfang 30 überlegen die meisten Frauen, ob und wie sich Kinder und Berufstätigkeit miteinander vereinbaren lassen. Und nicht wenige haben Angst, dass der Nachwuchs zu einem Karrierebruch führen könnte. Mutterschaft bedeutet in der Regel erst einmal, dass man die nach dem Studium oder der Fachausbildung mühsam aufgebauten Netzwerke hinter sich lassen muss, um sich der Familie zu widmen.

Nach der Geburt wieder berufstätig sein, bedeutet in erster Linie, ein eigenes Einkommen zu haben. Das macht finanziell unabhängig, was aufgrund der steigenden Scheidungsraten ein nicht ganz unwichtiger Aspekt ist. Doch abgesehen davon zählt für die meisten, die Herausforderung des Jobs und eine ausgeglichene Work-Life-Balance.

Entscheidet man sich gegen Nachwuchs und für die Karriere, besteht die große Gefahr, diesen Schritt eines Tages zu bereuen. Denn Familie bringt Geborgenheit und trotz aller Belastungen im Alltag gehören Kinder zu den schönsten Erfahrungen, die man im Leben machen kann.

 Bei Karriereplänen ist eine gute Organisation Voraussetzung

Wer nach der Geburt einen Wiedereinstieg in den Job plant, sollte schon während der Schwangerschaft festlegen, wer zu Hause bleiben wird und wie lange. Karrieremütter brauchen vor allem die Unterstützung des Partners, denn nur mit entsprechender Rückendeckung ist es für Frauen möglich, mit Kindern beruflich weiterzukommen. Dazu gehört, dass der Vater sich ebenfalls um die Angelegenheiten des Alltags kümmert. Vor allem die Betreuung der Kinder sollte geteilt beziehungsweise gemeinsam regelt werden. Entwickelt man zusammen ein realistisches Konzept, wie zukünftig das Familienleben organisiert werden soll, profitiert man als Paar langfristig davon.

Da meist der Mann das höhere Gehalt verdient, ist es in vielen Fällen zunächst die Mutter, die das Kind versorgt. Doch auch immer mehr Väter entscheiden sich dazu, in Elternzeit zu gehen.

Um auf der Karriereleiter weiterzukommen, sollte man als Frau nach einer kurzen Babypause möglichst schnell wieder und vor allem voll in den Beruf einsteigen. Auch bei guter Ausbildung machen Mütter in Teilzeit seltener Karriere, da bei den meisten Firmen psychologisch die Präsenz und ständige Verfügbarkeit wichtig ist.

Außerdem sind ausreichende Betreuungsmöglichkeiten entscheidend. Denn ohne Krippenplatz mit passenden Öffnungszeiten oder einer Kinderfrau sowie einem gut funktionierenden familiären Netzwerk ist es nahezu unmöglich, sich auf den Job zu konzentrieren.

 Frauen haben sich in den vergangenen Jahrzehnten an Schulen und Hochschulen durchgesetzt und sich im Berufsleben etabliert. Die Führungsetagen in den Unternehmen sind aber immer noch von Männern dominiert und gerade die Karrierewünsche von Müttern scheitern, da ihnen eine Rückkehr an den Arbeitsplatz nicht einfach gemacht wird. Doch vor dem Hintergrund des drohenden Mangels an Fachkräften kann schon heute auf das Potenzial gut ausgebildeter Frauen nicht mehr verzichtet werden. Deshalb bemühen sich inzwischen zunehmend mehr Betriebe, familiengerechte Lösungen anzubieten