Sigrid Meuselbach: Bringt Frauen in Führung

Ihr erstes Buch « Weck die Chefin in dir », gerade erst mal vier Wochen auf dem Markt, hat bereits breite mediale Anerkennung bekommen. Spiegel, Frankfurter Rundschau, Myself, Kölner Stadtanzeiger, ZEIT, etc. berichteten über die Autorin. Das Buch kommt nicht mit erhobenem Finger daher, sondern gibt in lockerer und erfrischender Sprache Tipps aus der Praxis für die Praxis. Als erfolgreiche Coachin und langjährige Trainerin weiß Sigrid Meuselbach, wovon sie spricht. Aber wer ist eigentlich Sigrid Meuselbach? Karin Bäck fragte nach.

Sigrid Meuselbach, verheiratet, eine Tochter, wollte ursprünglich Lehrerin werden. Also startete die gebürtige Kölnerin, mit italienischen Wurzeln väterlicherseits, ein Pädagogik-Studium in Frankfurt. Das war 1973. Frankfurt war damals ein heißes Pflaster. Die Straßenkrawalle mit Anführern wie Joschka Fischer und Daniel Cohn-Bendit gingen in die Geschichte ein. Demonstriert wurde gegen alles, was nach Establishment und Kapitalismus roch. Sigrid Meuselbach ist nicht kritiklos mitmarschiert, wurde immer dann aktiv, wenn es um soziale Gerechtigkeit und gegen Umweltsünden ging. Auch heute ist sie noch sozial aktiv. Mit einer regelmäßigen Spende ermöglicht sie beispielsweise, dass drei Kinder in der Schule ein Mittagessen bekommen und dass ein Patenkind in Afrika überhaupt eine Schule besuchen kann.

Ihre Vita nimmt einen Wendepunkt, als sie 1975 einen Job bei der Victor Company of Japan Limited (JVC), einem internationalen Elektronikherstelleraudio-visueller Produkte mit Standort bei Frankfurt, angeboten bekommt. Zu verlockend sei die Aufgabe als Assistentin der Geschäftsführung gewesen, begründet die damals 23-Jährige die spontane Unterbrechung ihres Pädagogik-Studiums.

Aber trotzdem: Ein Berufsabschluss blieb wichtig für sie. Nach vier Jahren kehrt sie an die Uni zurück und beendet ihr Studium als Diplom-Sozialpädagogin. Als Therapeutin in einer Suchtklinik macht sie parallel noch eine psychoanalytische Ausbildung. Schon sehr früh fokussiert sie ihre Arbeit auf sozial schwächere Frauen, um sie bei Ausbildung und Kindererziehung zu unterstützen. Diese spezielle Ausrichtung hat sicherlich etwas mit den Erfahrungen aus ihrem Elternhaus zu tun. Ihr Vater weigerte sich, einen Arbeitsvertrag ihrer Mutter als Chefsekretärin zu unterschreiben. Frauen brauchten damals noch eine schriftliche Genehmigung ihres Ehemanns, wenn sie eigenes Geld verdienen wollten. Diese Regel wurde erst 1977 per § 1356 BGB abgeschafft.

Auch als junge Mutter gönnt Sigrid Meuselbach sich keine lange Pause. 1990 – ihre Tochter war gerade drei Jahre alt – beginnt Sigrid Meuselbach als Trainerin und Coachin im Institut für Creatives Lernen (ICL). Ihr erster Kunde ist der Deutsche Bundestag und der zweite Daimler. Von da an ist ihre Karriere als Coachin und Trainerin nicht mehr aufzuhalten. Ich frage sie, worauf sie ihren Erfolg zurückführt. Ihre Antwort: „Ich bin wohl richtig, richtig gut, habe viel Spaß an der Arbeit, bin eine begeisterte Netzwerkerin und sehr loyale Kundin. Irgendwie ist es diese Mischung, warum ich fast nie akquirieren musste.“ Okay, von so viel „Selbstbehauptung“ kann man nur lernen.

Weck die Chefin in dir
40 Strategien für mehr Selbstbehauptung im Job

Paperback, Klappenbroschur, 192 Seiten, 13,5 x 20,6 cm ISBN: 978-3-424-20110-9 € 16,99 [D] | € 17,50 [A] | CHF 22,90 * (* empf. VK-Preis) Verlag: Ariston